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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Herzenswünsche offenbart

Von Gabi Zahn 16.12.2012, 19:01

Schweinitz/MZ. - Die nasse Gesichtsfrisur stört ihn nicht allzu sehr. Doch wie soll bei solchem Wetter Weihnachtsmarkt-Stimmung aufkommen? Lediglich die Markthändler und einige Organisatoren sind vor Ort und schicken ihre bangen Wünsche gen Himmel, denn der Platz füllt sich zunächst nur zaghaft. In Sachen Regen sind die Schweinitzer aber schon manches gewöhnt.

Gute Laune nicht zu vertreiben

Die gute Laune lassen sie sich nicht so schnell hinwegspülen - und werden dafür eine reichliche Stunde später belohnt. Kurz bevor die ersten Lieder des Grundschul-Chores erklingen, hört nicht nur das Geplätscher auf. Die Sonne sucht sich sogar einen Weg durch die Wolkendecke und umhüllt mit ihrem Licht das Umfeld der Kirche, wo sich nun die Einwohner reichlich versammeln. Hell klingt der Gesang der Mädchen und Jungen in den Ohren. Immer wieder gibt es Beifall. Auch Gerda und Werner Lehmann freuen sich über die fröhlichen Kinderlieder und auf den nächsten Höhepunkt: "Unsere Tochter und die Enkelin spielen im Posaunenchor mit", verrät das Senioren-Ehepaar. Das Publikum erlebt das Ensemble dann abwechselnd mit dem Schweinitzer Männerchor, der ebenfalls festliche Weisen anstimmt.

Brüderchen vom Weihnachtsmann?

Die Hauptperson im roten Mantel und mit weißem lockigem Bart ist mittlerweile auch eingetroffen - und will erst einmal wissen, ob die Kinder ihn tatsächlich erwarten. Schließlich will der Weihnachtsmann nicht nur schenken, sondern auch beschenkt werden - mit kleinen Versen oder Liedern, wie er das anderswo - zum Beispiel in Elster - erfahren hat. Die Schweinitzer Mädchen und Jungen enttäuschen ihn keineswegs. Mutig kommen sie ganz dicht heran - manchmal mit Oma, Mutti oder Vati an der Hand - und erfüllen ihre Aufgabe vorbildlich.

Die kleine Clara hat aber noch ein besonderes Anliegen: ein Brüderchen oder Schwesterchen möchte sie haben. - Nun, so einen großen Wunsch kann selbst ein Weihnachtsmann nicht binnen weniger Tage erfüllen. Vielleicht aber übers Jahr, wenn wieder ein Tannenbaum aufgestellt wird? Die Dreijährige hat jedenfalls gute Chancen, zumal sie auch den Papa darum bittet und Mutti Doreen diesen Herzenswunsch ebenfalls hegt. Sie ergänzt: "Alle in der Familie mögen gesund bleiben. Das ist das Wichtigste."

Chor und Posaunen

Oma Roswitha ist derselben Meinung. Am Abend gibt es in der Kirche noch einmal festliche Lieder zu hören. Der Schweinitzer Kirchenchor und der Posaunenchor laden zum Konzert im gut gefüllten Gotteshaus ein. "Pfarrer Schekatz hat uns alle wieder so richtig in Form gebracht", berichtet anschließend Chorsängerin Rosemarie Michlick. Nach 20 Uhr wird auf dem Weihnachtsmarkt der letzte Glühwein getrunken. Frank Päßler dankt allen Helfern und Sponsoren, die diese gemütlichen Stunden für die Schweinitzer ermöglichten. "Auch der da oben war uns wohl gesonnen", frohlockt er. Päßlers Bart wurde nicht noch einmal nass.