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Jägertag Jägertag: Schaufenster in die Natur

Von Frank Grommisch 24.09.2013, 19:25
Verschiedene Jagdsignale waren von der Jessener Jagdhornbläsergruppe „Weidmannsheil“ zu hören.
Verschiedene Jagdsignale waren von der Jessener Jagdhornbläsergruppe „Weidmannsheil“ zu hören. Frank Grommisch Lizenz

Jessen/MZ - Die Jägerschaft Altkreis Jessen schaut zufrieden auf den von ihr veranstalteten Jägertag am vergangenen Sonntag. Der Jahnpark unmittelbar an der Schwarzen Elster habe sich sehr gut dafür geeignet, äußerte Vorsitzender Dietmar Brettschneider. Das Areal biete sich als Kulisse für solche Veranstaltungen an.

Das hatte auch Falkner Andreas Zschüntzsch aus Bad Düben bestätigt. „Der Platz ist sehr schön“, sagte er zu Beginn seiner von vielen Gästen verfolgten Vorführungen mit Uhu, Mexikanischem Wüstenbussard und Sakerfalken. Zuvor hatten die Jagdhornbläser der Gruppe „Weidmannsheil“, den Jägertag, der alle zwei bis drei Jahre veranstaltet werde, so Brettschneider, mit mehreren Jagdsignalen eröffnet.

Reihe von Angeboten

Zu diesem Zeitpunkt gab es an den vom Betreuungsforstamt Annaburg postierten Ständen schon Interessierte, die sich zum Beispiel im Fühlen und Puzzeln versuchten, eine rollende Nuss mittels Hammer erwischen wollten oder ihre Kenntnisse im Spurenlesen vervollkommneten. Auch das Wettnageln mit einer Axt sorgte für Unterhaltung. Standbetreuer Peter Eichelbaum hatte zuvor informiert, dass die Besten immerhin fünf Sekunden erreichen. Kein Problem, sagten sich einige, bis sie die entscheidende Wettkampfbedingung erfuhren, dass der Nagel nämlich mit der Schneide der Axt ins Holz zu treiben war. Auch Rosemarie Schulz aus Jessen schreckte nach dieser Information im ersten Moment zurück und bekam dann wegen ihres Geschicks beim Lösen dieser Aufgabe von den Forstleuten Anerkennung. Allerdings, die Spitzenzeit bei den Erwachsenen wurde etwas später erzielt. In 1,6 Sekunden hatte ein Mann den Nagel im Holz versenkt. Bei den Kindern, sie hantierten an einem kleineren Klotz, reichten 10,8 Sekunden zum Sieg.

Geduld hingegen musste Eckart Heinrich aufbringen bis er seine Trophäen, die er im Jahnpark ausstellte und den Interessierten erläuterte, beisammen hatte. Ein Waschbär gehört dazu. Seit etwa drei Jahren, so sagte der Weidmann, sei er in der Elbaue „dicke da“. Die Jäger hätten richtig verfolgen können, wie sich die Population ausgebreitet habe, ein Ort nach dem anderen sei von den Vierbeinern in Besitz genommen worden. Auch Präparate von Mink, Mufflon und Auerhahn waren zu sehen, ebenso Gehörne von Rehwild und Hirschgeweihe. Bei den Füchsen habe er in diesem Jahr die Beobachtung gemacht, dass sie nicht so viele Jungtiere hätten wie in den Vorjahren, so Heinrich.

Solche Auskünfte waren ganz im Sinne des Ziels der Veranstaltung. Es werde angestrebt, so hatte es Dietmar Brettschneider formuliert, dass Interessierte „sehen und hören, womit wir uns beschäftigen“. Ein paar mehr Besucher hätte sich die Jägerschaft am Sonntag schon noch gewünscht. Aber immerhin kamen so viele, dass der Parkplatz auf dem Schulfestplatz erweitert werden musste. Und angesichts der Fülle an Veranstaltungen an diesem Tag und der Bundestagswahl waren die Organisatoren aber nicht enttäuscht. Großen Zuspruch fand übrigens das Luftgewehrschießen.

Erneut im Jahnpark?

Der Jägertag werde jetzt im Vorstand ausgewertet, kündigte dessen Chef noch an. „Insgesamt sind wir schon zufrieden“, sagte er und dankte allen Beteiligten, die mit ihren Ständen für eine breite Angebotspalette sorgten. Der nächste Jägertag, solche Überlegungen gibt es bereits, könnte wieder im Jahnpark ausgerichtet werden. Etwas langfristiger als diesmal soll dann die Werbetrommel dafür gerührt werden.

Wie soll der Nagel ins Holz? Peter Eichelbaum erklärt es beim Jägertag Rosemarie Schulz.
Wie soll der Nagel ins Holz? Peter Eichelbaum erklärt es beim Jägertag Rosemarie Schulz.
F. Grommisch Lizenz