1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Hundesport in Gerbis: Hundesport in Gerbis: Torgauer gewinnen den Mannschaftspokal

Hundesport in Gerbis Hundesport in Gerbis: Torgauer gewinnen den Mannschaftspokal

Von Frank Grommisch 28.05.2013, 08:08
Leistungsrichter Gerhard Wesche verfolgt genau die Aktionen des Hundes von Romy Gerlach und ihre Kommandos.
Leistungsrichter Gerhard Wesche verfolgt genau die Aktionen des Hundes von Romy Gerlach und ihre Kommandos. Grommisch Lizenz

Gerbis/MZ - Gerhard Wesche, Leistungsrichter aus Schönebeck, bescheinigt „Ole vom Holzhäuser Flur“ eine „zügige Arbeit“. Der Hund sei aufmerksam und habe Elemente im Schutzdienstpokalkampf des Jessener Sporthundevereins sogar vorzüglich erledigt. Dafür gibt es von anderen Hundesportlern und interessierten Gästen auf dem Hundeplatz in Gerbis kräftigen Applaus. Der gebührt der Torgauerin Romy Gerlach, die sich mit ihrem „Ole“ gut vorbereitet auf den Wettkampf präsentiert. Gerhard Wesche vergibt 95 Punkte. Das lässt noch Luft nach oben, immerhin wären 100 Zähler möglich. Darum ist Romy Gerlach zunächst im Zweifel, ob sie ihr „Ziel Nummer eins“, wie sie es benennt, sich für das Finale am folgenden Tag zu qualifizieren, wirklich erreicht hat.

Noch einen Platz besser

Das Einschätzen fällt umso schwerer, da sie bei der Auslosung der Startnummern die Eins gezogen hatte. „Ein bisschen mehr hatte ich schon erhofft“, sagte sie zur Punkteanzahl. Aber im Verlauf der Vorrunde wird immer deutlicher, dass Gerhard Wesche hohe Punktzahlen nicht so häufig vergibt. Als Drittplatzierte geht Romy Gerlach am Sonntag in das Finale und kann sich dort noch um einen Rang verbessern. Hinter Enrico Jesse vom Jessener Sporthundeverein, der sich mit seinem Hund „Daisy“ die Spitzenposition sichert (die MZ berichtete gestern), belegt Romy Gerlach den Silberrang. Das ist nicht die einzige Auszeichnung, die sie bei der Siegerehrung in Empfang nehmen kann. Gemeinsam mit ihrem Vereinskollegen Frank Schawe, der mit „Lennox vom Andi“ antrat, sichert sie sich den erstmals vergebenen Mannschaftspokal. Das ist ein ganz besonderes Stück, denn es wurde vom Schweinitzer Bildhauer Wolfgang Dittrich gefertigt. Die Trophäe wird wohl bei den Torgauern einen besonderen Platz bekommen.

In Gerbis ist Romy Gerlach zum ersten Mal an den Start gegangen. Ein Vereinskollege hatte sie auf den Wettkampf in dem Jessener Ortsteil aufmerksam gemacht. Zum einen fand sie einen Vergleich allein mit Schutzdienstelementen interessant. Die ausgeschriebenen Preise haben sie gereizt und sie wurde, wie sie bekundete, angenehm überrascht von der Anlage in Gerbis. „Das ist echt schön hier.“ Die Torgauerin konnte, da sie als Erste ins Rennen ging, noch in der Morgensonne starten. Doch am Sonntag musste auch sie im Regen ran. Den Hund, so ist sie überzeugt, störe das nicht, sie schon etwas, bekannte sie, aber gegenüber der Vorrunde konnte sie sich noch um einen Punkt verbessern. Damit hat sie sich auch eine gute Grundlage für die nächsten Wettkämpfe geschaffen. Denn sie hat sich bereits für die sächsische Landesmeisterschaft qualifiziert und wird auch beim Malinois-Championat in Süddeutschland dabei sein. Und nächstes Jahr vielleicht wieder in Gerbis.

Leistungsrichter Gerhard Wesche hatte es nicht leicht, immerhin beteiligten sich diesmal 33 Starter aus Italien, Tschechien, Luxemburg und Deutschland, ein neuer Teilnahmerekord. „Der Wettkampf hatte ein hohes Niveau.“ Der Regen habe ihn nicht gestört, nur beim Schreiben sei er nicht günstig gewesen, merkte Wesche an.

Lob für Leistungen

„Wir haben Freunde wiedergesehen und neue Freunde gewonnen“, sagte Hans-Jürgen Wolf, Vorsitzender des Gastgebervereins. Er bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern, die nicht allein die beiden Wettkampftage absicherten, sondern auch das zweitägige Seminar des tschechischen Hundetrainers Veit Glisnik (die MZ berichtete). Er hat übrigens angekündigt, im nächsten Jahr in Gerbis nicht allein als Referent, sondern auch als aktiver Teilnehmer an den Start zu gehen. Dann wird die Konkurrenz noch stärker, denn gemeinsam mit Glisnik werden weitere Mitglieder der tschechischen Nationalmannschaft zu erleben sein.

Dirk Schimank und Jens Hansche, die beiden Schutzdiensthelfer, die jeden Hund auf die Probe stellten, indem er sie zu verbellen, zu bewachen bzw. an der Flucht zu hindern hatte, kann das nicht schrecken. Sie arbeiteten, wie ihnen am Sonntag bestätigt wurde, professionell. „Sie haben eine Weltspitzenleistung vollbracht“, lobte Hans-Jürgen Wolf. Von den Teilnehmern wurde das mit einem kräftigen Applaus bestätigt.

Die drei besten Hundesportler des Schutzdienstpokalkampfes in Gerbis durften auf das Treppchen steigen: Enrico Jesse mit „Daisy“ (Mitte), Romy Gerlach mit „Ole vom Holzhäuser Flur“ und Thomas Mehler mit „Lennox“.
Die drei besten Hundesportler des Schutzdienstpokalkampfes in Gerbis durften auf das Treppchen steigen: Enrico Jesse mit „Daisy“ (Mitte), Romy Gerlach mit „Ole vom Holzhäuser Flur“ und Thomas Mehler mit „Lennox“.
Grommisch Lizenz
„Der Wettkampf hatte ein hohes Niveau“, sagte Leistungsrichter Gerhard Wesche.
„Der Wettkampf hatte ein hohes Niveau“, sagte Leistungsrichter Gerhard Wesche.
Grommisch Lizenz