Armbrustschützen in Jessen: Armbrustschützen in Jessen: Mit Krone durch Krisenzeiten

Jessen - So lange hat es bei vergangenen Königsschießen der Jessener Armbrustschützen nicht gedauert. Erst im dritten Durchgang, jeweils in der Reihenfolge vom ältesten bis zum jüngsten Mitglied wird auf den Strahlenkranz geschossen, fielen die Entscheidungen. Zunächst stand der Vizekönig fest.

Martin Lehmann wurde diese Ehre zuteil, nachdem er den Strahl mit der Nummer vier getroffen hatte. Wenig später fiel die Nummer 14. Damit war der neue König gefunden, Norbert Plass. Viele gute Wünsche konnte er daraufhin entgegennehmen.

In der Runde der Armbrustschützen war er schon mal Blütenkönig und auch Vizekönig, sagte der Jessener, der seit 45 Jahren im Männerchor Jessen singt und seit 2015 das Rentnerleben genießt. Nun trägt er bis zum August 2021 die Krone, der Vizekönig steht ihm bei den Verpflichtungen zur Seite.

Auch wenn das 182. Schul- und Heimatfest nicht stattfand und es somit am Sonntagnachmittag keinen Festauszug gab, in dem sich normalerweise der König und sein Vize der Öffentlichkeit präsentieren, auf die traditionelle Fahrt in der Kutsche durch die Stadt musste nicht verzichtet werden, auch wenn keine Feststimmung wie sonst herrschte.

Die Armbrustschützen freuten sich, dass sie ihre Tradition pflegen konnten. Ausgetragen wurde das Schießen auf dem elterlichen Grundstück von Dirk Schöne, der im vergangenen Jahr als König geehrt worden war. Er wohnt in Ludwigsfelde. Er konnte sich unter anderem noch an das Blütenschießen 1980 an derselben Stelle erinnern, das er als Kind erlebte. Und es soll wohl auch eine ganze Reihe von Anekdoten zu dem geben, „was hier auf dem Berg abgegangen ist“.

Unterstützung bei der Organisation bekam er von Vizekönig Olaf Taesch und auch von seinem Bruder Uwe-Ives. Lange Zeit war unsicher, sagte er, ob sich die Armbrustschützen überhaupt treffen können. Doch die Lockerungen der Regeln zur Eindämmung der Pandemie machten es möglich. „Dann musste es schnell gehen“, sagte Uwe-Ives zur Organisation und zum Erfüllen der Hygieneregeln.

Im Gegensatz zur Tradition wurde das Armbrustschießen diesmal am zweiten Sonntag im August ausgetragen und nicht am Sonnabend vor dem ersten August-Sonntag. Im nächsten Jahr, so kündigte Bernd Kleiner an, solle möglichst auf den angestammten Termin zurückgekehrt werden.

Das bedeutet, dass die Amtszeit von Norbert Plass und Martin Lehmann mehr als eine Woche kürzer ausfällt als bei ihren Vorgängern. Aber das werden sie verschmerzen, schließlich kommt es vor allem auf den Spaß und die Freude in der Gemeinschaft an. (mz)