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Annaburger Weihnachtsmarkt Annaburger Weihnachtsmarkt: Besucher haben Sturm und Regen getrotzt

Von Evelyn Jochade 21.12.2014, 16:14
Als es das Wetter besser meinte, erfreute der Prettiner Posaunenchor mit weihnachtlichen Klängen.
Als es das Wetter besser meinte, erfreute der Prettiner Posaunenchor mit weihnachtlichen Klängen. E. Jochade Lizenz

Annaburg - Was hatte sich Petrus nur gedacht, die Annaburger und ihre Gäste so im Regen stehen zu lassen? Samstag schüttete es zeitweilig wie aus Kübeln. Als die Grundschüler ihr Programm auf der Weihnachtsmarktbühne darboten, wurde das Publikum gar von einem Graupelschauer überrascht. Da war gut beraten, wer einen Schirm mitführte.

Doch nicht alle hatten das Ungemach, das sich als Wetterleuchten ankündigte, vorhergesehen. Selbst der Weihnachtsmann nicht. Ihn erwischte die nasse Bescherung als er schon auf dem Heimweg in die Annaburger Heide war. Da wurde der Bart ordentlich nass und seine Frau auch. Vorher hatte der stämmige Alte aber im noch trockenen Schlosshof seine Gaben an die Kinder verteilt.

Unter Planen geflüchtet

Die Gäste auf dem Weihnachtsmarkt wussten sich bei der himmlischen Ausschüttung zu helfen. Gerald Matthies, Wilfried Schäde und Bernd Freywald, flüchteten zwischen zwei Stände, wo große Planen Schlimmeres verhindern sollten. Peter Hamann hielt für seine Freunde die Planen hoch. Die gestandenen Männer hatten, wie sie beteuerten, wenig Angst, nass zu werden. „Aber der Glühwein im Becher wird so verdünnt.“

Währenddessen hatte der Kinderchor seinen Auftritt absolviert, die 21 Schüler konnten sich über viel Beifall freuen. Den Zuhörern war beim Gesang und dem Flötenspiel von Manjana Groß trotz eisigen Windes warm ums Herz geworden. „Gut“, so bemerkte eine Mutti, „dass wenigstens die Kinder unter einem Dach singen.“ Das stimmte zwar, aber wie Chorleiterin Marina Unger feststellte, die Füße waren dennoch nass geworden. Dabei erinnert sich die Musiklehrerin noch gut an einen Weihnachtsmarkt, als ihr bei minus 20 Grad das Keyboard eingefroren war. Nicht nur aus diesem Grund hatte diesmal Schulsozialarbeiter Jens Sperling mit seiner Gitarre die Begleitung übernommen. Auch für ihn, der täglich von Eilenburg pendelt, gab es eine Überraschung. Die Eltern der Chorkinder hatten ihm einen großen Präsentkorb zugedacht und Mutti Ricarda Richter sagte in deren Namen: „So viel Einsatz ist nicht selbstverständlich.“

Einsatz bewiesen ebenso die Schausteller an den 18 Ständen, die teils von Annaburg, teils auch von weiter her, gekommen waren. So wie die Hildebrandts mit ihren süßen Verführungen aus Luckenwalde. Allen gemein war natürlich die Hoffnung auf eine Wetterbesserung am Sonntag. So sah das auch Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer, der mit Frau Präsenz zeigte.

Michaela Hildebrandt, die die angebotenen Äpfel selber kandiert und auch die Fruchtspieße herstellt, hatte etliche Naschkatzen zu versorgen. Emely Sülzle (9) wünschte sich einen großen, mit weißer Schokolade überzogenen Apfel und Mama Anja kaufte für ihre kleine Schwester Ines (25) ein neckisches Lebkuchenherz mit der Aufschrift: „Süßer Teufel“. Schwesternliebe eben.

Deftige Kost gefragt

Von ihrem reichhaltigen süßen Sortiment fühlt sich Michaela Hildebrandt nicht mehr angezogen. „Ich stehe eher auf Deftiges“, bekannte sie. Diese Aussage hätte glatt von Maria und Heinrich Mühl stammen können. Die Beiden, um die 80, ließen sich leckere Steaks schmecken. Das Feuer unterm Grill der heimischen Fleischerei Walter wärmte micht nur sie. Eng beieinander stehend, lauschten Maria und Heinrich den Klängen des Prettiner Posaunenchores. „Wir geben uns gegenseitig Hilfe, die wir beide in unserem Alter brauchen“, erklärten sie auf die Frage nach den Weihnachtsgeschenken. (mz)

Das Weihnachtsmann-Ehepaar Andreas und Petra Lenz
Das Weihnachtsmann-Ehepaar Andreas und Petra Lenz
E. Jochade Lizenz