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AfD-Kundgebung AfD-Kundgebung: Fakten und krude Behauptungen auf dem Jessener Markt

14.06.2020, 12:19
Während der Kundgebung am Sonnabend auf dem Jessener Markt
Während der Kundgebung am Sonnabend auf dem Jessener Markt Otto

Jessen - Ohne Zwischenfälle ist die Kundgebung der AfD am Sonnabend auf dem Jessener Marktplatz verlaufen. Begleitet wurde die etwa einstündige Veranstaltung von einem stillen Protest des Bündnisses „Wittenberg weltoffen“, bei denen auch Mitglieder der Fraktion der Linken im Jessener Stadtrat Gesicht gegen Rechts zeigten.

Neben den Organisatoren vom AfD-Kreisverband Wittenberg hatten sich etwa 20 Anhänger im gekennzeichneten Veranstaltungsbereich versammelt und sich damit den behördlichen Vorgaben zum Infektionsschutz unterworfen. Die Zaungäste, Beifall klatschende Sympathisanten wie offenkundig kritisch distanzierte Zuhörer, verliefen sich zusehends.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns war das Thema der Kundgebung. Denen widmeten sich im wesentlichen Andreas Mrosek, Mitglied des Bundestages und des Landesvorstandes der AfD in Sachsen-Anhalt, und aus der Sicht eines Landwirts Hannes Loth, Landtagsmitglied. Unstrittige, aber hinlänglich bekannte Fakten - wie etwa der Anstieg von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und Existenznöte kleinerer und mittlerer Unternehmen - werden falscher Politik der Bundesregierung zugeschrieben und gepaart mit kruden Behauptungen, die auf die Diskreditierung und Diskriminierung von Menschen fremder Herkunft und Religion zielten. Dass Familien besonders leiden und ob das Konjunkturpaket diesbezüglich die richtigen Schwerpunkte setzt, die Diskussion wird in den Medien sehr differenziert widergespiegelt. Der AfD geht es freilich um „deutsche Männer, Frauen und Kinder“.

Über die „geistigen Folgen“ zu reden sah sich eingangs Hans-Thomas Tillschneider, bekannt für völkisch-nationalistischen Geist, berufen. Er fokussiert seine Hasstiraden auf alle etablierten Parteien und die Medien, am „gefährlichsten“ hierzulande sei die MZ. (mz/teo)