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4. Stockcar-Rennen 4. Stockcar-Rennen: Der Hexenkessel kochte wieder über

28.04.2002, 16:10

Annaburg/MZ/gn. - Die Stockcar-Fans wollten am Sonnabend ihren Augen nicht trauen. Die clubeigene Piste hinter dem Renault-Autohaus Otto am Annaburger Bahnhof nimmt immer mehr die Gestalt eines professionell betriebenen Motodroms an. In den zurückliegenden Monaten haben die derzeit 33 Mitglieder des Stockcar-Vereins Annaburg geschuftet, was das Zeug hält. "Jeder von uns hat bereits mehr als die 25 in der Satzung festgelegten Arbeitsstunden geleistet, um die Strecke für die neue Rennsaison herzurichten", berichtete Beate Bluhm, eine derjenigen, die am Sonnabend von 10 Uhr bis 18 Uhr im neu errichteten Rennleitungstower für den reibungslosen Ablauf des nunmehr vierte Stockcar-Rennens in Annaburg sorgte.

Der vier Meter hohe und oben vollverglaste Stahlaufbau ist eine der nagelneuen Errungenschaften der Annaburger Stockcar-Besessenen. Horst Eibisch und sein Team waren maßgeblich am Entstehen der futuristischen Bauwerke beteiligt. Hinzu kommen die vor wenigen Tagen fertiggestellte, überdachte Tribüne am Streckenrand sowie der sieben Meter hohe "Fernsehturm", von dem aus der Kameramann am Sonnabend die beste Sicht auf die Schlammschlacht im Inneren des Meter hoch umwallten Hexenkessels hatte. Dem Vereinsvorsitzenden Werner Otto wurde Punkt 10 Uhr die Ehre zuteil, mittels Knopfdruck die ebenfalls neue Ampelanlage von Rot auf Grün zu schalten und damit die ersten fünf abenteuerlich aussehenden, rasenden Vehikel auf die Bahn zu schicken. Motoren heulten auf, Räder drehten durch und schon verkeilten sich die ersten Fahrzeuge ineinander. Zwei der Renner schoben mit ihren massiven "Elefantengittern" ein Drittes vor sich her und von der Bahn. Schlammfontänen spritzten auf und schon ging die wilde Jagd weiter im Oval. Zehn Runden mussten die Piloten in ihren selbstgeschraubten Kisten, die nur wenig Ähnlichkeit mit den einstmaligen Fabrikaten hatten, absolvieren. Um in die nächste Runde zu kommen, war es notwendig, als Erster mit möglichst heilem Gefährt über die Ziellinie zu gelangen. Dennoch war für einige der 21 Fahrer die Jagd nach den Pokalen eher zu Ende, als gedacht. Dann nämlich, wenn sich mit lautem Knall ein Pleuel verabschiedete oder der Kühler kochte.

Das trotz des schlechten Wetters erschienene Publikum sah, was es sehen wollte: Eine rasante Show mit viel Action. Neben den lokalen Matadoren, wie den "Wespen", dem Skoda-Team, den "Rennratten" oder "Panzer-Franz" aus Annaburg, waren "Green-Devel" aus Schadewalde, Klaus Berg aus Forst, der "Schnelle Hans" aus Berlin und Gero Peter aus Leipzig vertreten. Nachdem ihm Thomas Otto beim letzten Rennen im vergangenen Jahr den Wanderpokal des Vereins abgejagt hatte, eroberte Ricardo Ryplewitz nun zum dritten Mal die Trophäe. Weitere Pokale konnten zum Schluss der Veranstaltung Martin Sandlowsky vom Team "Der schnelle Hans" aus Berlin, Marcel Grießig von den "Green Devils" aus Schadewalde und Marco Kuchenbecker von den "Annaburger Wespen" aus den Händen der attraktiven Berliner Nummerngirls Doreen und Jeanette, die ansonsten im offenen Wartburg-Pick up jedes der Einzelrennen ankündigten, entgegennehmen. Im abschließenden Massenstart siegte Marcel Grießig.