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«20 Jahre HKC» «20 Jahre HKC»: Feuerwerk der guten Laune

Von Frank Grommisch 10.03.2002, 17:10

Holzdorf/MZ. - Wie bei solchen Sitzungen mit so vielen Beteiligten üblich, bekam das Treiben seine eigene Dynamik. Nach vier Stunden und 15 Minuten war das große Finale erreicht. Langeweile kam zwischendurch an keiner Stelle auf. Schließlich hatten viele Klubs die besten Ausschnitte aus ihren Programmen mitgebracht. Dank eines geschickt gewählten Ablaufs hielt sich die Spannung von Anfang bis Ende. Wie bei einem Feuerwerk wurden kurz vor Schluss die prächtigsten Raketen gezündet.

Die Karnevalistischen Hofsänger hatten bereits zu Beginn wesentliche Stationen des HKC benannt, als sie die drei Präsidenten, die bisher das Steuer des Narrenschiffs in der Hand hielten, singend auf die Bühne baten. Von der Gründung bis 1987 führte Jürgen Juhrig den HKC. Danach übernahm Klaus Meier das Zepter, bis 1997. Seitdem hat Uwe Gäbelein die Chef-Narrenkappe auf. "Ich staune immer wieder, was aus dem HKC geworden ist. Das ist sensationell", sagte Jürgen Juhrig. Denn dass aus dem Bemühen, in Holzdorf-Ost Spaß und Kurzweil einziehen zu lassen, solch ein großer und leistungsstarker Club hervorgeht, war damals nicht zu erahnen. Für ihn sei es immer wieder schön, wenn der Holzdorfer Schlachtruf erschallt, sagte Klaus Meier. Und er testete gleich mal, ob das immer noch so klappt wie früher. "HKC - Olé", war da aus Hunderten Kehlen zu vernehmen. Klaus Meier blieb nach seinem Ausscheiden in Holzdorf dem närrischen Treiben treu. Er führt den Langendorfer Carnevalsclub. Aus dem Ort bei Weißenfels brachte er als Gastgeschenk eine wetterfeste Narrenkappe mit, am Vereinshaus der Holzdorfer soll sie ihren Platz finden, so Klaus Meier, und auf den rührigen Club hinweisen. Auch die anderen Gäste überreichten im Laufe des Abends Geschenke, so dass im HKC-Vereinsraum einiges zu postieren ist.

Nach der Begrüßung begann dann pünktlich wie im deutschen Fernsehen, nämlich genau 20.15 Uhr, das abwechslungsreiche Jubiläumsprogramm, eingeleitet von Holzdorfs Funkengarde mit dem Showtanz "Adams Family". Lars Kuring aus Brandis widersprach in der Bütt der Auffassung seines Pfarrers, dass das Leben mit der Zeugung beginnt. "Wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Alte ins Gras gebissen hat, dann beginnt das Leben", behauptete er. Antje Berger, die gemeinsam mit Torsten vom Schloss wieder durchs Programm führte, steuerte auch Trinksprüche bei. Unter anderem diesen: "Der Klügere kippt nach." Die Wittenberger Karnevalisten waren neben anderem als Puhdys zu erleben. Das erste Mal so richtig aus dem Häuschen geriet der Saal beim Rock''n''Roll, den Franziska Pabst und Martin Uthe auf die Bühne legten. Und kräftig gejubelt wurde auch, als Marilyn Monroe in die Halle "schwebte". Schwergewichtspräsident Klaus Meier aus Langendorf stellte sie dar. Viel Beifall gab es ebenfalls für Saskia Lindner und Franziska Schöne, Funken- bzw. Tanzmariechen des HKC. Es ging Schlag auf Schlag. Die Trebitzer stellten in Aussicht, dass nach der Bundestagswahl bayrische Tänze stark im Kommen sein werden und hatten schon mal einen mitgebracht. Die Neuhardenberger kamen dem Publikum spanisch, die Jänschwalder als gar nicht so sittsame Nonnen, die Langendorfer Männer hielten sich für Sex-Bomben, die Elsteraner ließen Geister auferstehen, Holzdorferinnen sorgten mit einem Doppel-Cancan (Tanzgarde, Frauenshowtanzgruppe) erneut für einen Paukenschlag.

Dem 20-jährigen HKC glückte jedenfalls eine prächtige Feier.