Auftakt im Lokschuppen Was die Besucher in der Ausstellung der Mansfelder Bergwerksbahn auf dem Bahnhof Hettstedt-Kupferkammerhütte erwartet
Die Mansfelder Bergwerksbahn eröffnet eine Interimsausstellung auf dem Bahnhof Hettstedt-Kupferkammerhütte. Wohin die Reise für Besucher geht.
Hettstedt/MZ. - Einen großen Schritt näher sind die Mitglieder der Mansfelder Bergwerksbahn ihrem Traum von einem eigenen Museum gerückt. Wenn auch noch nicht am eigentlich dafür vorgesehenen Standort. Die jetzt eröffnete multimediale Interimsausstellung über „Die technologische Bedeutung der Bergwerksbahn im Verhüttungsprozess des Mansfelder Kupferschiefers“ fand ihren Platz im hinteren Teil des historischen Lokschuppens.
In drei bis fünf Jahren soll die Schau in das bis dahin sanierte Bahnhofsgebäude auf dem unter Denkmalschutz stehenden Gelände der ehemaligen Kupferkammerhüte umziehen und dort ihren ständigen Sitz bekommen – so das Ziel der Akteure vor Ort.
Henkeltopf als Geschenk zur Ausstellungseröffnung
Die bereits jetzt mit Fördermitteln fertiggestellten Ausstellungsstücke wollten Vereinsvorsitzender Thomas Fischer und seine Mitstreiter in dieser Zeit aber nicht in Garagen oder auf Dachböden lagern, sondern schon jetzt der Öffentlichkeit präsentieren. Eine goldrichtige Entscheidung.
Obwohl der aktuelle Ausstellungsraum gerade mal einem Fünftel der späteren Ausstellungsfläche entspricht, bekommen die Besucher einen detaillierten Überblick über die Geschichte des Bergbaus, die Verhüttung und die Bergwerksbahn - und das sehr kurzweilig mit Hilfe moderner Medien und ansprechender Text-Bild-Tafeln.
„Zwei Drittel der Ausstellung können wir jetzt schon zeigen“, so Schatzmeister und Pressesprecher Marco Zeddel. Er hat die Schau federführend und mit professioneller Unterstützung des Designers Axel Göhre aus Halle entwickelt. „Wir können mit solchen Menschen Träume leben“, bedankte sich Vereinschef Fischer beim Designer zur Eröffnung der Ausstellung und schenkte ihm einen Mansfelder Henkeltopf.
Dankbar für Unterstützung
Dankbar ist der Verein auch anderen Unterstützern, die kaum noch vorhandenes historisches Bild- und Kartenmaterial für die Anfertigung der Ausstellungsstücke bereit stellten. Da sind zum Beispiel Lokomotiven der Bergwerksbahn im Wandel der Zeiten zu sehen.
Der Verein ist auch weiterhin an Material interessiert, dass Schächte, Anlagen der Verhüttung oder der Bergwerksbahn zeigt. Denn auch während der Interimsausstellung im Lokschuppen soll die künftige Schau im Bahnhofsgebäude weiter entwickelt und vervollständigt werden.
Eine große runde Projektionsfläche steht im Mittelpunkt der jetzt eröffneten Ausstellung. Sie zeigt teilweise als 3D-Animation, wie und wo im Laufe der Jahre das Streckennetz der Bergwerksbahn und die damit verbundenen Schacht- und Hüttenanlagen gewachsen sind. Die Besucher entscheiden an einem Schaltpult, wohin und in welche Epoche die Reise geht. Als Stationen können sie beispielsweise die Gottesbelohnungshütte bestimmen.
Geschichten in Mansfäller Mundart
Immer anzutreffen in der Ausstellung sind „Fritze und Karrel“. Sie nehmen an einer Hörstation mit Videoinstallation die Besucher auf eine kleine Zeitreise mit. Ihre Geschichten erzählen sie in herrlicher Mansfäller Mundart.
Günther Tröge, einer der ersten Besucher, fand durchweg anerkennende Worte für die Ausstellung: „Ich bin angenehm überrascht.“ Die gesamte Darstellung des Themas sei eine große Leistung der vielen ehrenamtlichen Vereinsmitglieder.
Für ihn ist die Schau auch ein Muss für Schulklassen, um bei jungen Leuten das Interesse an der Geschichte ihrer Heimat und dem traditionsreichen Kupferschieferbergbau zu wecken. „Sie können Zusammenhänge erkennen“, so Tröge. Zum Beispiel die aktuelle Bedeutung von Kupfer in der Handyproduktion.
Bastelbögen für Kinder
Die Aussteller widmen sich auch ganz speziell den Jüngsten. Sie treffen in der Schau auf Lokführer Wilhelm und seinen jungen Heizer Hans, die ihnen kindgerecht die einzelnen Stationen der Ausstellung erklären.
Per Knopfdruck lässt sich zum Beispiel eine Modellbahn in Bewegung setzen. Sie fährt von der Schachtanlage bis zur Elektrolyse. Als Andenken an den Besuch können sich die Kinder einen Bastelbogen mit nach Hause nehmen, um sich ihre eigene Bergwerksbahn zu bauen.
Mehr unter www.mansfelder-bergwerksbahn.de oder Telefon 034772/27640