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Sanierung in Sandersleben Sanierung in Sandersleben: Ärger nach Kanalverlegung

Von Anke Losack 04.04.2014, 09:17

Sandersleben/MZ - Der Straßenausbau in Sandersleben (Anhalt) erhitzt die Gemüter von Anwohnern. Grund dafür ist, dass die Feldstraße nach Abschluss der Kanalbauarbeiten grundhaft ausgebaut werden soll, ein gleichnamiger Seitenarm - eine Sackgasse - aber nur wiederhergestellt wird und in den nächsten Tagen eine dünne Asphaltschicht bekommt. Zudem soll die Straßenbreite von fünf auf drei Meter verringert werden und Anwohnerzufahrten nur mit Schotter angebunden werden. „Das ist der Hammer“, sagt Anwohner Andreas Haude. „Wenn die Stadt eine Maßnahme realisieren will, muss doch auch Geld da sein, um es richtig zu machen“, findet nicht nur er.

Bürger fürchten weitere Kosten

Die Stadt Arnstein, zu der Sandersleben gehört, verschwende Steuergelder, meint der Anwohner. Der Asphalt werde ohne Frostschutzschicht direkt auf Ackerboden aufgebracht. Haude geht davon aus, dass die Straße nach zwei Wintern wieder kaputt ist. Dann müsse die Kommune erneut investieren. Er befürchtet, dass er da wieder zur Kasse gebeten wird. Für den jetzigen Straßenausbau der Feldstraße muss auch er schon rund 8 000 Euro bezahlen, hat Haude errechnet. „Ich hätte auch noch 500 Euro mehr bezahlt, damit wir eine ordentlich ausgebaute Straße bekommen“, meinte er.

Die Einwohner seien über die Pläne der Stadt informiert worden, entgegnet Bürgermeister Frank Sehnert (parteilos). Es habe vor zwei Jahren eine Einwohnerversammlung stattgefunden, bei der deutlich gemacht wurde, dass ein grundhafter Ausbau der Sackgasse vorerst nicht vorgesehen ist. „Wir haben das Geld einfach nicht und können nicht jeden Wunsch erfüllen“, sagte Sehnert der MZ. Der grundhafte Ausbau von drei Straßen - Feldstraße, Bahnhofstraße und Schulstraße - sei in Sandersleben geplant, wofür die Stadt ein Darlehen von einer halben Million Euro aufnimmt.

Firma akzeptiert Auftrag

Der Bürgermeister stellt in Aussicht, dass der Seitenarm der Feldstraße in naher Zukunft auch an der Reihe ist. „Wir wissen, dass die Bitumenschicht eine kurzzeitige Sache ist, die aber die Zwischenzeit überbrückt, bis ein grundhafter Ausbau kommt“, so Sehnert. Er räumte ein, dass dann weitere Kosten entstehen, an denen die Anwohner nochmals beteiligt würden.

Der Sanderslebener Andreas Haude hat inzwischen wegen der Querelen eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Bürgermeister eingereicht. Er beklagt auch, dass die Firma, die die Arbeiten durchführt, diesen Auftrag nicht abgelehnt hat: Denn aus seiner Sicht verstößt die Wiederherstellung der Feldstraße gegen alle Regeln der Handwerkskunst. „Wir führen den Auftrag so durch, wie die Stadt es will“, sagte der Oberbauleiter der Firma Kutter HTS. „Es ist eine Wiederherstellung der Straße, wobei die Breite auf Wunsch der Stadt verändert und eine Ausweichstelle für Fahrzeuge geschaffen wird.“