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Feuerwehreinsatz in Hettstedt Feuerwehreinsatz in Hettstedt: Im Ernstfall sind viele Leute notwendig

Von frieder fahnert 30.06.2014, 14:26
Der Einsatz in Hettstedt.
Der Einsatz in Hettstedt. Privat Lizenz

hettstedt/MZ - 21 Feuerwehren wegen einer brennenden Hose? Mehrere Leser haben sich gefragt, ob das nicht ein wenig übertrieben ist. Wie die MZ berichtete, hat am späten Freitag in der Helios-Klinik in Hettstedt in einem Patientenzimmer eine Jogginghose gebrannt, was zu einem Großeinsatz der Feuerwehren von Hettstedt und Umgebung mit fast 100 Leuten führte.

Meldeanlage ausgelöst

Fakt ist, dass eine Brandmeldeanlage ausgelöst worden ist. Dies ist sowohl in der Zentrale der Klinik als auch bei der Rettungsleitstelle zu erkennen, sagt der Hettstedter Stadtwehrleiter Ingo Warschawsky. Von der Leitstelle werde in solch einem Fall sofort nachgefragt, ob es wirklich brennt oder um einen Fehlalarm handelt. Da aus der Klinik die Information kam, dass es tatsächlich im Krankenhaus zu einer Rauchentwicklung gekommen ist, wurden nach den so genannten Ausrückeplänen neben der Hettstedter Feuerwehr auch die umliegenden alarmiert. „Zu diesem Zeitpunkt war ja noch nicht abzusehen, welche Ausmaße das Feuer hat“, sagt Warschawsky. In solch einem Fall gehe man lieber auf Nummer sicher. Lieber mit zu viel Leuten vor Ort sein und es ist nicht so dramatisch, als mit zu wenig, wenn sich dann zeigt, dass es doch eine ernste Sache ist. „Wenn eine Evakuierung notwendig ist, braucht man jeden Mann“, so der Hettstedter Feuerwehrchef.

Am Ende entpuppte sich das Feuer zum Glück als eher harmlos. Die Hose hat nach jetzigem Stand der Dinge ein 49-Jähriger Patient angezündet, der auf der psychiatrischen Abteilung lag. Über die Hintergründe und das Motiv liegen laut Polizeisprecher Heiko Prull noch keine Erkenntnisse vor. Der 49-Jährige wurde nach dem Feuer wegen des Verdachtes einer Rauchgasvergiftung behandelt und sei zu dem Vorfall noch nicht vernommen worden. Ermittelt werde wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

Alarmpläne liegen bereit

Dass Patienten auch auf der psychiatrischen Station im Besitz von Feuerzeugen sind, sei völlig normal, so Helios-Geschäftsführer Mario Schulter. „Die Patienten sind freie Menschen und können in den dafür vorgesehen Bereichen natürlich auch rauchen “, sagt Schulter.

Der Brand am Freitagabend sei nur eine kleine Sache gewesen. Aber auf einen Ernstfall sei man in der Klinik vorbereitet. Entsprechende Alarmpläne würden vorliegen und mit den Mitarbeitern auch regelmäßig durchgesprochen. Auch gebe es Schulungen in der Klinik, bei denen vermittelt wird, wie mit Feuerlöschern umzugehen ist. Und Feuerwehrchef Warschawsky sagt, man sei des öfteren in der Klinik, um sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen, um - falls es nötig ist - gewappnet zu sein.