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Wissenschaftscamp Wissenschaftscamp: Tüfteln, bauen, forschen

Von Claudia Crodel 19.06.2012, 18:19

Halle (Saale)/MZ. - Aus Pappscheiben und Strohhalmen, aus Holzspießen, Schaumstoff und kleinen Plastikteilen haben Mädchen und Jungen einer dritten Klasse der Hans-Christian-Andersen-Grundschule Autos gebaut. Auf einer Papprampe probieren sie aus, wessen Auto am weitesten fährt. 2,60 Meter - der achtjährige Benjamin ist zufrieden mit seinem Gefährt. Nun bekommen die Kinder die Aufgabe, die Fahrzeuge so zu verbessern, dass sie noch weiter fahren.

Um das Thema "Energie" drehte sich am Dienstagvormittag einer der Workshops der diesjährigen Sommerakademie / Wissenschaftscamp auf der Saline. Nach erfolgreichem Start im vergangenen Sommer hält nun die zweite Auflage zum "Jahr der Wissenschaften" in Halle wieder eine Woche lang zahlreiche Angebote speziell für Kinder und Jugendliche bereit. Diese befassen sich mit naturwissenschaftlichen und technischen Themen.

"Ich bin begeistert", sagt Lehrerin Simone Hartig aus der Andersen-Schule. "Erstaunlich ist, wie aufmerksam und kreativ alle Kinder arbeiten." Sogar jene, die sonst eher Schwierigkeiten mit der Konzentration hätten, seien die ganze Zeit sehr aufmerksam gewesen.

Genau das sei das Ziel der Sommerakademie: Technik so zu vermitteln, dass es Spaß macht und motivierend ist, dass die Kinder anschließend zeigen können: "Das habe ich selbst gemacht", erläutert Elke Hartmann. Die Professorin hat bis vor Kurzem Techniklehrer an der Uni Halle ausgebildet und hat die Sommerakademie auf der Saline inhaltlich zusammengestellt. Sie weiß: "In der Schule sind viele Begabungen im Blickpunkt, aber die technischen oft zu wenig."

Insgesamt werden beim diesjährigen Wissenschaftscamp 45 Workshops angeboten. Dabei werden vom Kindergartenkind bis zu Schülern der Abiturstufe die unterschiedlichen Altersgruppen jeweils mit interessanten Aktionen angesprochen. Die Kleinsten könne sich, wie die Mädchen und Jungen aus der Kita "Tabaluga", auf der Kinderbaustelle der Firma Papenburg ausprobieren. "Für die Grundschüler waren die Offerten schnell ausgebucht", erzählt Elke Hartmann. Bei der Altersgruppe fünfte bis zehnte Klasse sei die Anmeldung dagegen eher schleppend gelaufen. Einige der Workshops mussten deshalb abgesagt werden, wie der Wettbewerb im Papierbrückenbau.

Aus der Integrierten Gesamtschule war am ersten Sommerakademie-Tag am Dienstag eine fünfte Klasse zu einem Workshop mit der Firma LPE-Technik aus Baden-Württemberg gekommen. Mit Plastikbauteilen aus Fischer-Technik-Baukästen sollten die Kinder stabile Brücken bauen. "Das ist sehr interessant, aber nicht so leicht, wie man denkt", meint der zwölfjährige Franz. "Es tauchen immer wieder Fragen auf, beispielsweise ob man in der Mitte eine Stabilisierung braucht oder nicht", erzählt der Fünftklässler.

Nicht nur auf der Saline wird gebaut, getüftelt und geforscht. Die Sommerakademie hat sich viele Partner mit ins Boot geholt - das Fraunhofer-Institut, die Martin-Luther-Universität, die Hochschule Merseburg und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie verschiedene Firmen.