Vogel Strauß vertritt den Osterhasen

Schwerz/MZ. - Hinter hohen Zäunen sind dort drei ausgewachsene Strauße zu Hause - Agathe, Amalie und August. "Wenn der Osterhase kommt, liegt eine Überraschung auf der Wiese", hofft Klein-Margareta. Und damit liegt das Kind gar nicht so falsch. Züchterin Iris Zutz bestätigt: "Es stimmt, jetzt beginnt die Legesaison." In Schwerz können bis September dem ersten Ei noch zehn bis zwanzig folgen.

Sobald Margareta ein Ei entdeckt, müssen die Vögel abgelenkt werden. Nur so ist es möglich, den Straußen diese Kostbarkeit gefahrlos wegzunehmen. Nach der gründlichen Reinigung des Eies kann das Kind beobachten, wie es auf die Waage kommt. Normalerweise pendelt sich der Zeiger zwischen 1,5 und zwei Kilogramm ein. Als klassische Maße gelten 14 bis 18 Zentimeter in der Länge sowie 12 bis 15 Zentimeter in der Breite.

Ein kleineres Exemplar ist meist nicht für die Zucht geeignet. Allerdings kann es anders verwendet werden. Beispielsweise bietet es sich an, dass Margareta und ihre Mutter gemeinsam das Ei bemalen. Indes braucht es Erfahrung beim Ausblasen und eine ziemlich große Schüssel. Der Ertrag ist nämlich beträchtlich. Wer ein Straußenei kochen will, braucht erstens einen stabilen Topf und zweitens viel Zeit. 80 bis 100 Minuten muss es im heißen Wasser liegen. Mit einem Fuchsschwanz öffnet man die Schale.

Als Rührei zubereitet, stillt ein Ei nicht nur den Appetit von Margareta. Sechs bis acht weitere Esser werden gleichfalls satt, so die Erfahrung der Züchterfamilie. Geschmacklich, so wissen Kenner, gibt es kaum einen Unterschied zum Hühnerei.

Eine ganz andere Qualität hat allerdings die Schale. Das Material erinnert fast an Keramik. Kein Wunder, denn die Schale ist im Schnitt zwei bis drei Millimeter dick. Viel zu schade zum Wegwerfen. Deshalb werden selbst kleine Stücke weiter genutzt, vor allem im Kunsthandwerk.