Messerstecherei in Halle-NeustadtVersuchter Mord in Halle (Saale): Tatverdächtigen nach Messerstecherei in U-Haft
Halle (Saale) - Die Polizei hat am Donnerstag einen 18-jährigen Syrer gefasst, der Anfang des Monats einen 35-Jährigen in Neustadt lebensgefährlich haben soll.
Die Polizei hat in Sangerhausen einen Mann gefasst, der bei einer Messerstecherei in Halle-Neustadt Anfang des Monats einen Kontrahenten fast umgebracht haben soll. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung am Freitag mitteilten, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 18-jährigen Syrer.
Messerstecherei in Halle-Neustadt: 35-Jähriger lebensgefährlich verletzt
Am 9. September waren bei der Messerstecherei in der Richard-Paulick-Straße zwei Gruppen aneinandergeraten. Wie Staatsanwalt Klaus Wiechmann der MZ sagte, hätte eine Gruppe Syrer Musik im Bereich eines Hauseingangs gehört, wodurch sich eine andere Gruppe gestört gefühlt habe.
Da die Beteiligten mehrheitlich betrunken gewesen sein sollen, entwickelte sich ein Streit, bei dem der 18-jährige Syrer einem 35-Jährigen in dem Oberkörper gestochen habe. Das Opfer kam mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus, wo sich sein Zustand nach einigen Tagen stabilisierte.
Messerstecherei in Halle-Neustadt: Tatvorwurf lautet nun auf versuchten Mord
Zunächst hatte die Polizei nur wegen versuchten Totschlags ermittelt. Inzwischen lautet der Tatvorwurf aber auf versuchten Mord. „Das liegt daran, dass das rechtsmedizinische Gutachten inzwischen vorliegt“, so Wiechmann. Es habe ergeben, dass dem Opfer der Stich von hinten zugefügt worden sei - eine besonders heimtückische Art des Angriffs. Ein Mordmerkmal sei damit erfüllt.
Der Tatverdächtige wurde am Donnerstag in Sangerhausen festgenommen, wo er als Asylsuchender nach seiner Ankunft in Deutschland in einer Flüchtlingsunterkunft untergekommen war, so Wiechmann. Gemeldet ist der Mann jedoch in Halle.
Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der mutmaßliche Täter nach der öffentlichkeitswirksamen Suche in Halle nicht mehr sicher gefühlt hatte und deshalb in Sangerhausen untertauchte, wo er Kontakte haben soll. Die Ermittler hatten einen Zeugenaufruf gestartet und auch Nachbarn befragt. Inzwischen sitzt er in der Jugendanstalt Raßnitz in Haft. (mz)