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9. Oktober 2019 Synagoge, LuWu und Marktplatz: Wie Halle am Jahrestag der Opfer des Anschlags gedenkt

An verschiedenen Orten im Stadtgebiet wird in Halle am heutigen Donnerstag an den Anschlag vor sechs Jahren erinnert und der Opfer gedacht. Los geht es mit einem stillen Gedenken an der Synagoge. Was passiert heute in der Stadt?

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 09.10.2025, 09:02
Am sechsten Jahrestag des Anschlags in Halle sind an der Synagoge bereits die ersten Kränze aufgestellt worden. 
Am sechsten Jahrestag des Anschlags in Halle sind an der Synagoge bereits die ersten Kränze aufgestellt worden.  (Foto: Denny Kleindienst)

Halle (Saale)/MZ. - In Halle hat das Gedenken an den Anschlag heute vor sechs Jahren schon begonnen. Vor der Synagoge in Halle wurden am Donnerstagmorgen die ersten Kränze aufgestellt.

Es sind Kränze der Stadt Halle und des Landes Sachsen-Anhalt, der Beauftragten der Bundesregierung für Betroffene terroristischer Anschläge und des Landeskreises Saalekreis. Auch vor dem Tekiez in der LuWu wurden Kränze niedergelegt.

Auch vor dem Tekiez und dem Luwu gibt es Kränze.
Auch vor dem Tekiez und dem Luwu gibt es Kränze.
(Foto: Denny Kleindienst)

Noch sind Humboldtstraße sowie die umliegenden Straßen befahrbahr. Um 12.03 Uhr soll das öffentliche Leben in Halle am heutigen Donnerstag, 9. Oktober, kurz pausieren. Wie die Stadt mitteilt werden in Erinnerung an die Uhrzeit, als das antisemitisch motivierte Attentat begann, stadtweit alle Kirchenglocken geläutet, die Fahrzeuge der Havag werden für eine Minute gestoppt, es wird an den Haltestellen Ansagen geben, um an die Opfer des Anschlags zu erinnern.

Lesen Sie auch aus dem Vorjahr: Fünf Jahre nach Terroranschlag: Jahrestag endet mit öffentlichem Gedenken auf dem Markt in Halle - Steinmeier mittendrin

Über den Tag laden die Stadt Halle, die Jüdische Gemeinde zu Halle und der Evangelische Kirchenkreis Halle-Saalekreis zusammen mit Akteuren der Stadtgesellschaft zu verschiedenen Gedenkveranstaltungen ein.

Bereits um 12 Uhr gibt es ein stilles Gedenken an der Synagoge

Zunächst wird es um 12 Uhr ein stilles Gedenken an der Synagoge geben. Bis 14.30 Uhr kann das Denkmal der Jüdischen Gemeinde besichtigt werden.

Von 14 bis 16 Uhr lädt das Bündnis Halle gegen Rechts zu einem Gedenkrundgang ein. Start ist am Steintor. Der Rundgang endet in der Ludwig-Wucherer-Straße. Es wird währenddessen kurze Redebeiträge und Schweigeminuten geben.

Daran anschließend laden ab 16 und bis 18 Uhr verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen ebenfalls in der LuWu zum Gedenken unter dem Motto „Am 9.10. und 364 Tage im Jahr: Räume des Erinnerns schaffen!“ ein.

Am Abend werden Kerzen auf dem Markt angezündet

Um 18.30 Uhr folgt schließlich auf dem Markt eine Andacht. Marktkirchenpfarrerin Simone Carstens-Kant wird gemeinsam mit dem Pfarrer Johannes Thon ein Gebet auf Deutsch und Hebräisch sprechen. Teilnehmer können Kerzen anzünden.

Durch die Veranstaltungen wird es Sperrungen und Einschränkungen im Straßenverkehr geben.

Anlässlich des sechsten Jahrestages des Terroranschlags von Halle hat Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bereits vorab in einer Stellungnahme betont: „Der Terroranschlag von Halle am 9. Oktober 2019 war eine tiefe Zäsur und er hat unser Land verändert. Er ist auch heute noch eine stete Mahnung an uns alle, eine eindeutige und klare Haltung zu zeigen und für ein Klima der Toleranz und gegenseitigen Achtung in unserer Gesellschaft zu sorgen.“

„Wachsames Engagement gegen Antisemitismus und Hass“

Antisemitismus und Rassismus würden die Grundlagen unseres demokratischen Staates unterminieren und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefährden, so der Ministerpräsident. „Dagegen müssen wir uns mit aller Entschiedenheit wehren.“

Landesjustizministerin Franziska Weidinger (CDU) und die Landesopferbeauftragte Gabriele Theren riefen im Vorfeld zu einem „wachsamem Engagement gegen Antisemitismus und Hass“ auf.