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Strauße im Saalkreis Strauße im Saalkreis: Riesenvögel brüten erstmals Junge aus

Von Ralf Böhme 10.09.2003, 17:12

Schwerz/MZ. - Pummelchen, Stromer, Bruno oder das erst elf Tage alte Nesthäkchen Billy - die Liste der Spitznamen für die Strauße ist lang. Iris Zutz, die die Tiere täglich betreut, kennt die Vögel vom ersten Piep an. "Sie sind wie kleine Kinder", meint Arzthelferin und Hobby-Züchterin. Jedes Jungtier wolle Zuwendung und werde deshalb von ihr mehrmals täglich in die Arme geschlossen.

Außerdem muss das Gehege in einem Zustand sein, so Zutz, um jegliche Gefahren abzuwenden. Hohes Gras beispielsweise wäre tödlich, weil die ahnungslosen Jungvögel es verschlingen und daran ersticken könnten. Mineralreiches Körnerfutter, versetzt mit abgerundeten Steinchen für bessere Verdauung, und reichlich Wasser lassen Strauße groß und stark werden. Wenn alles klappt, holen die Kinder in punkto Größe schon im nächsten Sommer ihre Eltern ein.

Gevatter Hahn und seine beiden Hennen erreichen jetzt im vierten Lebensjahr eine lichte Höhe von gut zwei Metern. Das gefiederte Trio stammt übrigens nicht aus Afrika, sondern von einer Farm aus dem hohen Norden. Als kühle Schweden entwickeln die Schwerzer Straußen ein überraschendes Temperament. In der Balzzeit, berichtet die Züchterin, geraten die Tiere mitunter völlig außer Rand und Band. Dann komme vor allem der Hahn so in Fahrt, dass er ohne weiteres sogar ein Auto überholen könnte.

Ans Schlachten der Vögel denkt in Schwerz gegenwärtig noch niemand, obwohl mit dem Fleisch und den Häuten der Strauße beachtliche Preise zu erzielen sind.