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Speicher der Mühle wird zur Foto-Galerie

Von Kornelia Privenau 31.03.2008, 13:56

Wettin/MZ. - Kampf gegen Mehlstaub

Bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit, aber eine Menge Arbeit. Und so treffen sich Annika und Birk Jahn, Karl und Sabine Dobberstein, Wolfgang Amelang, Hiltrud Blaue und Bernd Hinz auf dem Speicher - mit Staubsaugern, Werkzeugen, Wassersprühern, Besen, Eimern und anderen Utensilien, um den Speicher-Innenraum zu reinigen, nötige Reparaturen auszuführen und die Ausstellung vorzubereiten. Hier zu helfen, ist nicht ganz ohne. Der Mehlstaub setzt den Menschen zu. Ohne Atemschutzmaske geht gar nichts. "Obwohl Ekkehard Treitzel bereits den gröbsten Dreck auf der Etage weggeräumt hat, an einem Vormittag ist die ganze Arbeit nicht zu schaffen, aber bis zum Mühlentag wollen wir fertig sein", sagt Annika Jahn.

Die Idee, den Speicher kulturell zu nutzen, ist schon nach dem Mühlentag im vorigen Jahr entstanden, so Vereinschefin Hiltrud Blaue. "Wir waren völlig überrascht, so viele Besucher zu sehen. Das war eigentlich der Ausgangspunkt für unser Projekt." Mit dem Eigentümer der Mühle habe der Verein laut Blaue das Vorhaben besprochen und der sei nicht abgeneigt gewesen, weil ihm selbst die Öffnung der Mühle, die ein technisches Denkmal ist, für Besucher am Herzen liege.

Die idyllische Lage des Mühlen-Komplexes - hier wird derzeit von einer Turbine Strom produziert - zieht Spaziergänger und Radfahrer an. Ruheplätze direkt an der Saale und mit Blick auf das Denkmal von Fürst Nepomuk, die Nähe zur Fähre und der Aufgang zur Burg tun ein Übriges. Geht der Plan des Kulturvereins auf, könnte der Speicher als neue Kultur-Adresse hinzukommen.

Älteste Fotos von 1895

Frank Dobberstein hat die alten Fotos, allesamt Wettiner Stadtansichten, aufgetan, die zum Mühlentag ausgestellt werden sollen. Die ältesten sind 1895 aufgenommen worden. Ein Foto, so heißt es im Kulturverein, sei sogar eine kleine Sensation. "Im 19. Jahrhundert gab es in der Stadt einen spektakulären Mordfall. Auf einem der Fotos ist das Konterfei des Mörders zu sehen", sagt Hiltrud Blaue.

Eine DVD mit den Fotos gebe es bereits. Komplettiert werden soll die Bilder-Galerie im Speicher mit Technik vergangener Zeiten wie Mühlengerätschaften und einer funktionstüchtigen Wäscherolle aus dem 19. Jahrhundert.