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«Saale-Bau 2002» «Saale-Bau 2002»: Aussteller suchen Nischen

Von Martina Springer 17.03.2002, 18:00

Halle/MZ. - Es sind auffallend viele Paare, die am Samstag auf der Peißnitz durch die festen Ausstellungshallen und die extra aufgebauten Zelte der "Saale-Bau 2002" schlendern. Verwundern kann das kaum, ist die nach Angaben des Veranstalters größte Baumesse Sachsen-Anhalts doch vor allem für jene gedacht, die über den Bau eines Eigenheims nachdenken, das schon vorhandene Haus sanieren oder zumindest die eigenen vier Wände gründlich renovieren wollen.

"Das Publikum ist sehr interessiert", resümiert denn auch Roland Brünnel, der über so genannte Bausatz-Häuser informiert. Vor allem junge Familien ließen sich beraten, sagt der gelernte Architekt, der seit elf Jahren seine Firma in Halle betreibt und das fünfte Mal an der Baumesse teilnimmt. Dass sich der Besucherstrom nach seinen Beobachtungen am Samstag in Grenzen hält, führt der Unternehmer darauf zurück, "dass es keine ordentlich ausgeschilderte Zufahrt und unmittelbar am Messegelände viel zu wenig Parkplätze gibt".

Jan Pitzschke, einer von zwei Geschäftsführern der Rolladen-Fußboden-Parkett-GmbH (Rofupa), schätzt, dass wegen des Parkplatzmangels "im Vergleich zur Vorjahresmesse 20 bis 30 Prozent weniger Besucher" an den Stand seiner Firma gekommen sind. Dabei hätten es die alteingesessenen klein- und mittelständischen Handwerksbetriebe - Rofupa gibt es seit über 80 Jahren in Halle - ohnehin nicht leicht. Er vermisse Unterstützung durch die Stadtverwaltung, so Pitzschke. Außerdem: "Der große Bauboom ist vorüber." Nur wer sich Nischen suche und ganz spezielle Angebote unterbreite, stoße auch auf Interesse.

Diese Erfahrung hat auch Jens-Uwe Koch gemacht, Inhaber einer halleschen Immobilienfirma. Es gebe zwar noch Bauwillige, aber längst nicht mehr so viel "wie noch vor zwei, drei Jahren". Wer die Messe besuche, sei allerdings an den Bedingungen und Möglichkeiten des Hausbaus "echt interessiert". Nach seinen Beobachtungen gehe der Trend zu Grundstücken direkt in der Stadt oder am Stadtrand. Koch führt das darauf zurück, dass die Grundstückspreise in Halle nachgegeben hätten und die Infrastruktur einer Stadt mehr geschätzt werde als die Bedingungen des Umlandes. "Dem muss man mit seinem Angebot Rechnung tragen."

Zum vierten Mal nimmt die Firma Holztreppenbau Ralf Kleeberg an der "Saale-Bau" teil und ist nach Angaben von Silke Kleeberg auch diesmal mit der Resonanz recht zufrieden. "Interesse von Privatkunden gibt es durchaus. Und dass sich so eine Messebeteiligung nie direkt vor Ort, sondern allenfalls im Nachhinein auszahlt, wenn die Kunden ins Geschäft kommen, ist ja keine neue Erfahrung."