1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Freimuth nicht fit und außer Form: Rico Freimuth: Zehnkampf-Star gibt in Götzis auf - WM-Quali in weiter Ferne

Freimuth nicht fit und außer Form Rico Freimuth: Zehnkampf-Star gibt in Götzis auf - WM-Quali in weiter Ferne

Von Christoph Karpe 26.05.2019, 13:24

Götzis/Halle (Saale) - Die Sorge wächst. Als Rico Freimuth am Sonnabend beim Mehrkampf-Meeting in Götzis nach nur drei Disziplinen die Tasche packte und wortlos die Arena in Österreich verließ, hinterließ der Vizeweltmeister von 2017 wieder einmal ratlose Menschen. Im vergangenen Jahr hatte er den Wettbewerb und dann auch noch gleich die Saison wegen Motivationsproblemen abgebrochen.

War er unfit an den Start dieser WM-Qualifikation gegangen? Schließlich hatte Freimuth vor etwa 14 Tagen ein Hexenschuss ereilt. Aber weil der Hallenser diesmal nicht reden mochte, blieb nur die Analyse seiner bedenklich schwachen Form anhand der Ergebnisse: 10,74 Sekunden lief er über 100 Meter. Im Weitsprung schaffte er mit 6,99 Metern nicht einmal die Sieben-Meter-Marke. Die Kugel plumpste schon nach 13,19 Metern auf den Schotter.

Rico Freimuth vor allem Weitsprung und Kugelstoßen schwach

Eingeordnet: Über 100 Meter lief der Sprintertyp die neuntbeste Zeit im 34-Teilnehmer-Feld. Wenig berauschend, aber okay. Bei seinem Abbruchwettbewerb in Götzis im Vorjahr (da nach sieben Disziplinen) war er noch in 10,59 Sekunden über die Distanz geflogen. Sein Rekord (2014) steht bei flotten 10,40 Sekunden.

Weitsprung: Ein Athlet sprang dreimal ungültig. Ansonsten waren nur drei Springer schwächer als Freimuth, der allerdings nach zwei ungültigen Versuchen gezwungen war, einen Sicherheitssprung zu machen. Die Bestleistung liegt bei 7,60 Metern (2017/Vorjahr in Götzis: 7,42).

Total dürftig kam sein Kugelstoßen daher, eigentlich eine Paradedisziplin von Freimuth. Hier steht seine Bestleistung bei 15,62 Metern (2015). Diesmal war er etwa zwei Meter und 23 Zentimeter kürzer (Vorjahr 14,88) und nur 29. des Feldes in dieser Disziplin.

Leichtathletik-WM in Doha für Rico Freimuth fraglich

Angesichts der Aussichtslosigkeit des Unterfangens, die WM-Norm zu schaffen, ist Freimuths Abbruch nur logisch. Bleibt die bange Frage: Schafft er es, sich bis zur zweiten WM-Qualifikation in Ratingen am letzten Juni-Wochenende in Form zu bringen? Sofern der Körper überhaupt mitspielt. Stand jetzt erscheint es fraglich, dass der 31-Jährige, dessen Bestleistung bei 8663 Punkten steht, die WM in Doha erlebt.

Womöglich nimmt der Student dann eine weitere Saison ein Auszeit. „Alles ist für mich auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Tokio ausgerichtet“, sagte Rico Freimuth vor Götzis. WM-Medaillen hat er zwei: Silber 2017, Bronze 2015. Auf dem Podest bei Olympischen Spielen stand er noch nie. Derzeit sieht es aber nicht so aus, als ober er sich sein großes Ziel erfüllen könnte. (mz)