Pfarrer Helmut Becker ist neuer Polizeiseelsorger

HALLE/MZ/SZÖ. - Propst Martin Herche leitete den Gottesdienst, an dem zahlreiche Revierleiter aus der Region und Landespolizeipfarrerin Thea Ilse teilnahmen.

Positive Aufnahme bei Polizisten

Bereits im Januar hat Becker die Nachfolge des langjährigen Polizeiseelsorgers Ulrich Hänel angetreten, der in den Ruhestand gegangen ist. "Ich bin überall offene Türen eingelaufen", freut sich der 50-Jährige. Er könne nun von der positiven Aufnahme profitieren, die sein Vorgänger bei den Beamten erlebt habe. Ausdrücklich richtet sich die Polizeiseelsorge an alle Mitarbeiter der Polizeidirektion Halle-Süd unabhängig von ihrer konfessionellen Bindung.

Für rund 300 Polizisten ist Becker künftig neben einem Polizeiarzt und einem Polizeipsychologen Ansprechpartner, wenn die Beamten Hilfe bei der Verarbeitung von Grenzsituationen suchen. Mordfälle, schwere Verkehrsunfälle oder auch der Tod eines Kollegen bei einem Einsatz nennt Becker als Beispiele dafür. "Ausdrücklich gilt dieses Angebot auch den Familienangehörigen", so der Pfarrer.

Zuerst Vertrauen gewinnen

Zurzeit ist er jedoch noch nicht mit aktuellen Fällen betraut, vielmehr sucht er - unter anderem bei Fortbildungsseminaren - den Kontakt zu den Polizeibeamten, um sich bekannt zu machen. "Denn schließlich muss man Vertrauen gewinnen, damit sich jemand in einer Krisensituation öffnet", sagt der gebürtige Greifswalder, der 1980 zum Studium nach Halle zog.

Anders als sein Vorgänger, der eine volle Stelle hatte, wird Becker an zwei Tagen für die Polizeiseelsorge zur Verfügung stehen.

Möglicherweise könnte sich sein Zuständigkeitsbereich in Zukunft noch erweitern: "Unser Anliegen ist es, die Seelsorge auch im Burgenlandkreis und dem Kreis Mansfeld-Südharz anzubieten", so Landespolizeipfarrerin Thea Ilse. Doch bisher stehe die Finanzierung über die Kirchenkreise hierfür noch nicht. Den Einsatz für den Bereich Halle und Merseburg trägt der Kirchenkreis Halle-Saalkreis.