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Nächtlicher Lärm am August-Bebel-Platz Nächtlicher Lärm am August-Bebel-Platz: "Jugendliche sind nicht das Problem"

Von Tanja Goldbecher 04.09.2019, 06:00
Eine lebendige Innenstadt ist zwar schön. Den Anwohnern werden die nächtlichen Gelagen allerdings zu viel.
Eine lebendige Innenstadt ist zwar schön. Den Anwohnern werden die nächtlichen Gelagen allerdings zu viel. Silvio Kison

Halle (Saale) - Trotz des Hinweisschilds der Stadtverwaltung hat sich die Lage auf dem August-Bebel-Platz kaum für die Anwohner verbessert. „Am Wochenende wurde wieder bis zum frühen Morgen auf dem Platz Party gemacht“, sagt Dirk Herold, der wegen der andauernden Ruhestörung eine Anwohnerinitiative gegründet hat. Die angestoßene Diskussion um den Treffpunkt sei dennoch sehr wertvoll.

„Ich habe jetzt erst richtig verstanden, dass die Jugendlichen nicht unsere Gegner sind. Sie sind genauso von der Problematik betroffen wie wir“, sagt Herold. Viele junge Menschen, die sich gern in den Abendstunden auf dem Platz aufhalten, fürchteten nun um den Treffpunkt.

„Bebeln ist kein Verbrechen“

„Bebeln ist kein Verbrechen“, stand zum Beispiel auf einem Banner, das die Jugendlichen zwischen den Bänken auf dem Platz aufgehangen haben. „Das Problem sind vielmehr diejenigen, die nachts aus einer Disco kommen und dann zum Bebelplatz pilgern“, fügt der Anwohner hinzu. Denn diese seien oft alkoholisiert und an einen sehr lauten Geräuschpegel gewöhnt.

Mit den Jugendlichen und auch Erwachsenen, die sich in den früheren Abendstunden dort aufhalten, habe das überhaupt nichts zu tun. „Die Frage ist, wie wir auch die, die nachts auf dem Platz die Partys fortsetzen, für unser Problem sensibilisieren können“, so Herold.

Gespräch mit Einwohnerinitiative und Jugendlichen

Nachdem Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) in der vergangenen Woche ausschließlich das Gespräch mit den Anwohnern gesucht hat, will er am Freitag mit der Einwohnerinitiative den Dialog mit den Jugendlichen führen. Anwohner Herold hofft, dass sich alle Bürger auf das Ziel einigen können, den Platz als städtischen Treffpunkt zu erhalten und zugleich ab 24 Uhr die Nachtruhe zu respektieren. (mz)