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Motorsport Motorsport: Halle-Saale-Schleife wird wieder zur Rennstrecke

Von JAN MÖBIUS 28.04.2010, 19:42

HALLE/MZ. - Nach einem über 40-jährigen Dornröschenschlaf der Rennstrecke will sie der Unternehmer Hinrich Hinck aus Bremervörde mit dem zweitägigen Spektakel wieder zum Leben erwecken.

"Auf der Strecke werden Teilnehmer mit modernen Motorräder wetteifern. Aber auch Klassiker gehen an den Start", sagte Hinck gegenüber der MZ. Bis zu 200 Motorsportler erwartet der Unternehmer, der unter anderem das Bremerhavener Fischereihafen-Rennen und das internationale Eder-Bergland-Rennen organisiert. "Es werden auch bekannte Namen darunter sein", sagte Hinck. So gebe es intensive Kontakte etwa zu Heinz Rosner, der bereits in der 60er Jahren auf der Halle-Saale-Schleife für Furore sorgte. "Als weiteren Gast hoffen wir auf den deutschen Superbike-Piloten Max Neukirchner", so Hinck. In den 50er Jahren fügten die Motorsportfreunde in Halle unter Einbeziehung einiger Straßen eine 5,2 Kilometer lange Rennstrecke zusammen. Hunderttausende Zuschauer zogen die Rennen in den Folgejahren bis 1967 in ihren Bann. Denn die Stars, darunter auch der westdeutsche Fahrer Hans Stuck, waren zum Greifen nahe.

Doch warum will der Veranstalter wieder an diese Tradition in Halle anknüpfen? "Wir wollen die historischen Straßenrennen wieder aufleben lassen. Mit Halle gibt es in Deutschland nur noch drei solcher Strecken", sagte Hinck. Er sehe diese Art des Motorsports auch als ein Stück Kulturgut, das bewahrt werden müsse. Hincks Erfahrungen sind, dass ein solches Spektakel auch bei der Bevölkerung Anklang findet. "Wir rechnen mit 20 000 Besuchern", so der Veranstalter. Deshalb soll das Spektakel auch einen Volksfestcharakter bekommen. "Es wird viele Angebote direkt im Innern des Renn-Rings geben. Und mit Händlern sind wir auch im Gespräch", sagte Hinck.

Damit die Zuschauer direkt auf das Renngelände gelangen, soll über den dann gesperrten Gimritzer Damm eine Brücke gespannt werden. "Die Situation vor Ort ist praktisch. Die Leute können direkt von der Straßenbahn-Haltestelle auf das Areal gelangen", so Hinck. "Um ein Verkehrschaos zu vermeiden, werden wir Park & Ride-Lösungen anbieten. So können die Besucher mit der Bahn zum Veranstaltungsgelände fahren und die Autos etwas außerhalb stehen lassen", kündigte Andreas Gierloff von der Halleschen Verkehrs AG an. "Wir begrüßen die Initiative und unterstützen sie, wo wir können. Für Halle kann das nur gut sein."

Auch die Stadtverwaltung hat sich bereits in die Vorbereitungen eingeklinkt: Laut Wolfgang Heise vom Tiefbauamt seien Teile der Fahrbahn auf der Halle-Saale-Schleife nach Absprache mit Hinck den Anforderungen an die Rennen angepasst und ausgebessert worden. Zudem sollen ab 25. Mai die tiefen Schlaglöcher auf dem Gimritzer Damm geschlossen werden.