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Leichenfund Leichenfund: Wer ist der Tote aus Heide-Nord?

Von jan möbius 10.09.2015, 14:11
Kartenausschnitt zum Fundort der Leiche in Heide-Nord.
Kartenausschnitt zum Fundort der Leiche in Heide-Nord. MZ Satz Lizenz

Halle (Saale) - Es ist ein ganzer Fragenberg, der sich vor den Ermittlern der halleschen Polizei türmt. Wer ist der Tote aus Heide-Nord? Wurde er dort an der Bushaltestelle, hinter der die Leiche des unbekannten Mannes keine 20 Meter entfernt gefunden wurde, getötet? Oder starb er eines natürlichen Todes? Wenn ja, was suchte er in dem Gebüsch am Heidering? „Auf all diese Fragen haben wir noch keine Antworten“, sagte Staatsanwalt Klaus Wiechmann am Donnerstag zur MZ. Dafür sei es auch noch zu früh. Derzeit stehe nicht einmal die Identität des Toten zweifelsfrei fest. Eine DNA-Analyse und eine Obduktion sollen Klarheit schaffen.

Lag Körper seit Juli im Gebüsch?

Von der Leichenschau in der Gerichtsmedizin erhoffen sich Wiechmann und die Ermittler der Polizei auch Aufschlüsse auf die genaue Todesursache. Denn sichtbare Verletzungen konnten an der stark verwesten Leiche nicht gefunden werden. Ein Fußgänger hatte den Körper kurz vor 9 Uhr am Mittwoch in hinter einer Bushaltestelle am Heidering in Heide-Nord gefunden. Wie lange er dort bereits gelegen hatte, könne momentan nicht konkret gesagt werden, so Wiechmann. Auch bei der Klärung dieser Frage setzen die Ermittler auf die Gerichtsmedizin.

Wiechmann schließt nicht aus, dass die Leiche schon seit Anfang Juli in den Büschen hinter der Bushaltestelle lag. Denn ersten Ermittlungsansätzen zufolge könnte es sich dem Toten um einen 43-Jährigen handeln, der seit dem 1. Juli dieses Jahres als vermisst gemeldet ist. „Das ist aber erst eine vage Vermutung“, sagte der Staatsanwalt. Der Mann wohnte in Heide-Nord, hatte laut Polizei erhebliche gesundheitliche Probleme und war auf Medikamente angewiesen. Eine DNA-Analyse mit Vergleichsmaterial von Verwandten solle nun klären, ob es sich bei dem Toten um den vermissten 43-Jährigen handelt, der bereits mit Hubschraubern und Hunden gesucht wurde.

Hunde schlagen nicht an

Warum die Tiere Anfang Juli nicht in der Nähe des Fundortes vom Mittwoch anschlugen, könne sich Wiechmann nicht erklären. „Ich kann aber auch nicht zu einhundert Prozent sagen, dass in dem Bereich tatsächlich Spürhunde unterwegs waren.“ Gesucht worden sei aber in dem Gebiet in Heide-Nord großflächig, so der Staatsanwalt.

Aber offenbar haben auch Hunde von Passanten, Spaziergängern und an der Bushaltestelle wartenden Fahrgästen die Leiche nicht wittern können. Und gesehen wurde der Körper offenbar von dem Haltepunkt sowie vom direkt dahinter liegenden Fuß- und Radweg sowie einem nahen Sportplatz auch nicht (siehe Karte). Eine Erklärung dafür hat Wiechmann nicht. (mz)

Das Dienstwappen der Polizei von Sachsen-Anhalt
Das Dienstwappen der Polizei von Sachsen-Anhalt
dpa Lizenz