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75 Jahre Grundgesetz Kundgebung auf dem Markt in Halle: In Sorge um die Grundrechte

Die „Omas gegen Rechts“ erinnern in Halle an 75 Jahre, die es das Grundgesetz bereits gibt. Und sie warnen vor der Gefahr von Rechts.

Von Denny Kleindienst 23.05.2024, 18:12
Angelika Cyranka (links) und Heidrun Mechel von den „Omas gegen Rechts“ erinnerten am Markt an 75 Jahre Grundgesetz.
Angelika Cyranka (links) und Heidrun Mechel von den „Omas gegen Rechts“ erinnerten am Markt an 75 Jahre Grundgesetz. Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ - Es gilt als Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat: das Grundgesetz. Nun ist es 75 Jahre alt geworden und in Berlin gab es zu diesem Anlass am Donnerstag einen Staatsakt. In Halle haben derweil die „Omas gegen Rechts“ eine Gedenkveranstaltung auf dem Markt durchgeführt.

Mit dabei hatten sie einen großen Ballon mit der Zahl 75 darauf. Auf einem Transparent war stichwortartig vermerkt, welche Freiheiten durch das Grundgesetz geschützt werden: Religion, Presse, Meinung, Versammlung, Bildung. Auch stand dort: Frauen.

Am Infostand erklärten die Damen, dass die Gleichberechtigung der Frauen beinahe nicht mit ins Grundgesetz aufgenommen worden wäre – und zeigten sich erfreut, dass es doch passiert ist.

Gefahr von Rechts

Die „Omas gegen Rechts“ wollten aber nicht nur auf die Bedeutung des Grundgesetzes hinweisen, sondern auch „bewusst machen, dass es in Gefahr ist“, wie Heidrun Mechel sagte. Sie und ihre Mitstreiterinnen sehen im Rechtsruck und speziell in der AfD eine Gefahr.

Der Partei werfen sie vor, die im Grundgesetz verankerten Freiheiten aushebeln zu wollen. Umso wichtiger sei, „sich hinter das Grundgesetz zu stellen“, so Mechel.

Die „Omas gegen Rechts“ forderten zudem dazu auf, bei der Kommunal- und Europawahl seine Stimme abzugeben.

„Alle Punkte sind wichtig“

Unterstützt wurden die „Omas gegen Rechts“ von der Jugendgruppe der „Hallianz für Vielfalt“. So sagte Tabea Eichmann: „Ich kenne Leute, die die Demokratie weg haben wollen.“ Während Serena Odeh hinzufügte, dass viele das Grundgesetz für etwas Selbstverständliches halten.

Doch das ist es aus ihrer Sicht nicht. Auch sie sieht die Demokratie in Gefahr – und zwar „von der rechten Seite“.

Auf das Transparent konnten Passanten Punkte auf jene Freiheit kleben, die sie für besonders wichtig halten. Die 23-jährige Alma Fiedler fand das gar nicht so leicht. „Alle Punkte sind wichtig“, sagte sie und zitierte dann Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“