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Konflikt in Reußen Konflikt in Reußen: Bürgermeister vom Dienst suspendiert

Von Daniela Kainz 03.04.2002, 17:35

Reußen/MZ. - Der Bürgermeister von Reußen, Matthias Beutel (CDU), ist mit Wirkung vom 19. März dieses Jahres vorläufig seines Amtes enthoben worden. Das bestätigte das Landratsamt Saalkreis auf Anfrage der MZ. Gründe für diese Entscheidung wollte die Behörde nicht nennen. Es handle sich um eine Personalangelegenheit, hieß es lediglich.

Mit völligem Unverständnis reagierte Beutel auf die in einem Einschreibebrief zugestellte Mitteilung. "Das ist ein Verstoß gegen die Demokratie", so der Reußener zur MZ. 69 Prozent der Stimmberechtigten hätten ihn erst im Vorjahr bei der Bürgermeisterwahl wiedergewählt. Nach Beutels Worten sei die Amtsenthebung "mit der Eröffnung eines Disziplinarverfahrens" begründet worden. Der suspendierte Bürgermeister will Rechtsmittel einlegen. Beutel: "Die Klage vor dem Verwaltungsgericht läuft."

Beim Landgericht liegt indes seit Dezember vergangenen Jahres eine Anklage der Staatsanwaltschaft gegen Beutel vor. Laut Astrid Bode, stellvertretende Pressesprecherin beim Landgericht, wurde das Hauptverfahren noch nicht eröffnet und auch noch nicht terminlich festgelegt. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen des Verdachtes der Untreue, Bestechung und Vorteilsnahme im Amt gegen Beutel in Folge der Hohenthurmer Korruptionsaffäre um den damaligen Bürgermeister Bernd Seifert ermittelt. Die Liste der Vorwürfe umfasst 49 Punkte.