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Halle Halle: Würdigung für den Künstler Zaprasis

Von SILVIA ZÖLLER 26.06.2012, 19:23

Halle (Saale)/MZ. - Zu seinem zehnten Todestag hat der Künstler jetzt eine besondere Ehrung erfahren: Sein Grab auf dem Laurentiusfriedhof wurde zum Ehrengrab ernannt.

Die Initiative hierzu hat der "Förderkreis zur Pflege des Werkes von Fotis Zaprasis" ergriffen. "Der Anstoß dazu war, dass es diese Möglichkeit auf dem Laurentiusfriedhof überhaupt gibt", so Bruno Tauché vom Vorstand des Förderkreises. Bereits vor zwei Jahren sei die Idee aufgekommen, in der Mitgliederversammlung beraten und befürwortet worden.

Und auch der Gemeindekirchenrat der evangelischen Laurentius-Gemeinde sprach sich für die Ehrung aus: "Ein solches Ehrengrab wird auf Antrag vergeben, wenn sich der Verstorbene besondere Verdienste um die Allgemeinheit erworben hat", so Siegfried Anz vom Gemeindekirchenrat. Auch wenn es bereits 52 Ehrengräber auf dem Friedhof gibt, so ist die Vergabe doch eher selten: Zuletzt wurden 2006 der Leiter des Stadtsingechors, Richard Döll (1893-1950), auf diese Art geehrt und 2009 die beiden Uni-Professoren Erich Hoffmann (1904-1989) und Arno Lehmann (1901-1984).

In einer Leitlinie ist genau festgelegt, welche Grabstellen diese besondere Würdigung erhalten und die damit verbundene Erhaltung über die normale Liegezeit hinaus: Dies ist nur möglich für "herausragende Persönlichkeiten, die sich zum Beispiel in Wissenschaft, Kunst und Kultur, Theologie, in sozialen Bereichen" oder für die Laurentiusgemeinde durch besondere Leistungen große Verdienste erworben haben. Voraussetzung ist auch, dass eine Institution oder eine Personengruppe dies beantragt - nicht etwa die Nachfahren.

So habe sich beispielsweise die Leopoldina dafür eingesetzt, dass das Grab des 1924 verstorbenen Leopoldina-Präsidenten August Gutzmer zum Ehrengrab auf dem Laurentiusfriedhof ernannt wurde. Warum überhaupt so viele berühmte Hallenser auf dem Gottesacker in der Nähe des Botanischen Gartens begraben sind, kann Siegfried Anz leicht erklären: "Das zur Gemeinde gehörende Mühlwegviertel war und ist schon immer das Wohnviertel der Wissenschaftler und Künstler gewesen."

Doch die Erinnerung an Fotis Zaprasis soll nicht nur durch diese Ehrung erhalten bleiben. Vielmehr ist für das kommende Jahr eine umfassende Werkausstellung in Halle geplant, kündigt Bruno Tauché an. Noch ist der Ausstellungsort zwar nicht vertraglich festgelegt, man sei aber mit dem Sparkassen-Kunstforum in Verhandlungen.

Außerdem hat der Förderkreis - ebenfalls für das Jahr 2013 - eine Schau mit Werken von Zaprasis in Griechenland initiiert. "Diese wird durch Unterstützung des Goethe-Instituts ermöglicht", sagt Tauché.