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Halle/Saalekreis Halle/Saalekreis: Satire auf die Großmannssucht

Von CLAUDIA CRODEL 06.09.2011, 19:43

Halle (Saale)/MZ. - Monsieur Pitzelberger hat sich vom Feinrippunterwäsche-Fabrikant zum Body-Designer emporgearbeitet. Nun gibt er sich die Ehre und lädt Freunde und Bekannte zu einer Opernsoiree in seinen Salon ein. Gleich drei berühmte italienische Sänger sollen die musikalische Ausgestaltung bestreiten. Aber es kommt alles ganz anders, als er sich das gedacht hat. Weder die Gäste kommen in der Vielzahl, wie sich das Pitzelberger gewünscht hat, noch die Sänger. Diese sagen aus fadenscheinigen Gründen ab. Nun muss Pitzelberger retten, was zu retten ist und scheut sich auch nicht davor, seine Tochter, deren heimlichen Geliebten und sich selbst als Sänger auf die Bühne zu stellen.

Jaques Offenbachs Operette "Salon Pitzelberger" wird derzeit für das Goethe-Theater Bad Lauchstädt inszeniert. Am Samstag, 17. September, ist Premiere. Operndirektor Axel Köhler führt die Regie und ist begeistert von der Arbeit an dem Stück.

"Es ist eine herrliche Gesellschaftssatire auf die Großmannssucht. Und so wie Offenbach und sein Librettist Saint-Rémy das machen, das passt richtig gut nach Lauchstädt", findet Axel Köhler, schließlich sei das Stück einer der effektvollsten Einakter von Offenbach. "Und wir haben die Protagonisten unseres Hauses, die auf der Bühne stehen", so Köhler weiter. Olaf Schöder sei als Pitzelberger zu sehen.

Und nicht nur im wahren Leben ist Marie Friederike Schöder seine Tochter, sondern auch in diesem Stück. Christopher O'Connor ist deren Liebhaber. Auch Mária Petrasovská, Niels Giesecke, Gabriele Bernsdorf und Bernd Albrecht sind mit von der Partie. Und Reinhard Straube ist der englische Buttler. "Es wird saukomisch", ist sich Köhler sicher. Das treffe auch für die Ausstattung (Bühne und Kostüme) von Alexander Weig zu, der einen Salon gezaubert hat, der etwas Besonderes sein soll, in dem aber nichts zusammenpasst. Die musikalische Leitung hat übrigens Ingo Martin Stadtmüller übernommen.

"Es war der Wunsch von Bad Lauchstädt, ein kurzes Stück zu produzieren, eins, das schnell aufzubauen ist und mit wenigen Leuten realisiert werden kann", erklärt Axel Köhler. Hintergrund sei, dass Touristen, die übers Wochenende da sind, am Sonntag nicht unbedingt eine lange Oper sehen wollten, eine kleine Inszenierung aber schon.

Köhler habe dann überlegt, ob er etwas aus der Zeit des Barocks auf die Bühne des historischen Theaters bringen solle oder lieber doch etwas, das andere vielleicht nicht machen würden. So fiel seine Wahl auf Jaques Offenbach, der eine Vielzahl von Einaktern geschrieben hat. "Der ,Salon Pitzelberger' ist noch das längste Stück aus dieser Kategorie", meint Köhler. Etwa eine Stunde Spielzeit muss man bei dieser Operette einrechnen.

Die hallesche Oper trägt übrigens in dieser Spielzeit mit drei Neuinszenierungen zur Bespielung des Goethe-Theaters in Lauchstädt bei. Im April hat Friedrich von Flotows romantisch-komische Oper "Martha oder Der Markt zu Richmond" Premiere, Mitte Juli dann Carl Maria von Webers "Der Freischütz".

Die Operette "Salon Pitzelberger" hat am Samstag, 17. September, Premiere. Die zweite Vorstellung ist am 18. September. Beginn ist jeweils 14.30 Uhr.