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Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Aufstieg rückt für SSV Landsberg in weiter Ferne

Von max zeising 21.04.2015, 06:27
Zweikampf zwischen Turbines Dominik Zech (links) und FSV-Spieler Abdoul Salam Quedraogo
Zweikampf zwischen Turbines Dominik Zech (links) und FSV-Spieler Abdoul Salam Quedraogo Schulz Lizenz

Reußen/halle (Saale) - Bei Maik Ritschel kamen gestern viele Erinnerungen wieder hoch. Der Trainer des SSV Landsberg hatte mit seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende das Saalekreis-Derby bei der SG Reußen bestritten. Und weil Ritschel seit vielen Jahren in Landsberg tätig ist - erst von 1980 bis 2006 als Spieler und jetzt zum zweiten Mal als Trainer - musste er im Nachgang dieser Landesklasse-Partie auch an die vielen hitzigen, emotionalen Auseinandersetzungen zurückdenken, die es in der Vergangenheit zwischen diesen beiden Vereinen gegeben hatte.

Wobei er allerdings zu dem Schluss kam, dass die Derbys „früher, als ich selbst noch gespielt habe, emotionaler waren. Damals kamen auch mehr Zuschauer, bis zu 500. Heute ist alles friedlich und wir geben uns nach dem Spiel die Hand.“ Ritschel resümierte, dass „der Reiz dieses Spiels über die Jahre so ein bisschen verloren gegangen“ ist.

Doch auch wenn mittlerweile die großen Emotionen fehlen, so schrieb das Derby auch dieses Mal wieder eine besondere Geschichte. Eine sportliche. Denn nach der 1:2-Niederlage und dem gleichzeitigen 5:0-Sieg des Konkurrenten VfL Halle 96 II bei Rot-Weiß Weißenfels haben die Landsberger kaum noch Hoffnungen auf den Aufstieg. Zu groß ist mittlerweile der Abstand auf den Spitzenreiter vom Zoo. Ausgerechnet der Nachbar aus Reußen wurde für Landsberg zum Stolperstein im Kampf um die Tabellenführung der Landesklasse.

VfL II setzt Oberliga-Spieler ein

Auch Maik Ritschel meinte, dass „das Thema Aufstieg so gut wie durch“ ist. Dabei hatte er allerdings nicht nur die Fehlleistung der eigenen Mannschaft im Kopf, die nach dem frühen Rückstand durch Kevin Kullack (4.) erst durch Florian Tessmann (11.) postwendend antwortete und dann kurz vor Schluss doch ausgeknockt wurde - Torjäger Thomas Brandt sorgte mit seinem 14. Saisontreffer für die Entscheidung (83.). Vielmehr sah sich der Übungsleiter gegenüber dem VfL II generell in einer schlechteren Ausgangsposition. „Die Hallenser können auch auf Spieler der ersten Mannschaft setzen. Auf Fußballer, die man fast als Profis bezeichnen kann. Von solchen Möglichkeiten sind wir weit entfernt.“

In der Tat haben drei Oberliga-Spieler des VfL - Christian Bienko, Stephan Neigenfink und Georg Ströhl - am Wochenende im Landesklasse-Team ausgeholfen. Allerdings überraschte dieser Schachzug wenig, geht es doch für die erste Mannschaft in der fünften Liga um nichts mehr. Es war ein Mittel, das zum Erfolg führte: Ströhl traf dreimal, Neigenfink einmal, und Torwart Bienko hielt seinen Kasten sauber. Zum Nachteil für Ritschel, der seinem Ärger Luft machte: „Das ist Wettbewerbsverzerrung.“ So blieb dem Coach am Ende nur die Erinnerung an vergangene Tage. Auch an die Tage, als er mit Landsberg in der Landesliga spielte. Vielleicht klappt es ja nächste Saison mit dem Aufstieg.

FSV bleibt auf Abstiegsplatz

Wesentlich dramatischer als bei Landsberg ist die derzeitige Situation beim FSV 67 Halle. Nach der 0:2-Niederlage gegen Turbine steht die Mannschaft weiter auf einem Abstiegsplatz. Die Formkurve zeigt nach einem Sieg aus acht Rückrundenspielen klar nach unten. Auch unter dem neuen Trainer Thomas Müller, der seit Anfang März im Amt ist, konnte die Wende noch nicht eingeleitet werden.

Am Wochenende verstärkten die Turbine-Spieler Phil Nultsch (54.) und Lukas Matteo Jahner (83.) mit ihren Toren die Sorgen beim FSV. „Die Enttäuschung sitzt tief. Wir hatten uns gegen Turbine so viel vorgenommen. Nun habe ich kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt“, konstatierte Präsident Jens Prinzing.