Film gedreht in Nikaragua

Wettin/MZ. - Zu ihnen gehören auch die Abiturienten Laura Reichwald und Georg Kußmann sowie Markus Kloth, der kürzlich für ein Studium an der Filmhochschule in Babelsberg angenommen wurde. Die drei jungen Leute haben einen Film gedreht mit dem Titel "Toys are us" - der Spielzeugtester.

Freiwilliges soziales Jahr

Markus Kloth, der bereits ein freiwilliges soziales Jahr im "Nest" absolvierte, war im Sommer 2006 in Nikaragua als Fotograf und Filmemacher unterwegs. Maria Kindling, Kloths Freundin, hatte sich für ein soziales Projekt in dem mittelamerikanischen Land beworben. Sie arbeitete zuerst mit Jugendlichen in einem Umweltprojekt in León, später war sie in einer Frauengruppe in Matagalpa. Kloth drehte gemeinsam mit Maria einen Dokumentarfilm über das Centro Juvenil in Esteli, eine Einrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche. "Maria übersetzte meine Videoaufzeichnungen ins Deutsche", so Markus Kloth. Betreut werden im Centro Juvenil Zwei-bis 16-Jährige.

Über 600 Fotos hat er während seines mehrwöchigen Aufenthaltes in Nikaragua gemacht, in verschiedenen Teilen des Landes - in den Bergen, an der Pazifikküste und in der Stadt Matagalpa. Er habe immer nach dem "echten Foto" gesucht, also der Möglichkeit, die Menschen ungezwungen in ihrem Alltag abzulichten. "Sie sind aufgeschlossen und freundlich, geduldig und überhaupt nicht kamerascheu", sagt Kloth und ist von dieser stolzen Natürlichkeit noch immer beeindruckt. Mit diesen Erinnerungen im Kopf bereitet Markus ein nächstes Praktikum vor. Er fährt demnächst als Kameraassistent nach Australien.

Über Arbeitslosigkeit

Die beiden 18-jährigen Gymnasiasten Laura Reichwald und Georg Kußmann bearbeiten in Wettin zusammen mit Markus Kloth das Material für ihren Film über Langzeit-Arbeitslosigkeit. Der Hallenser Moderator Bert Schneider spielt die Hauptrolle in "Toys are us". Der Streifen entstand überwiegend in dessen Wohnung und erzählt von der seelischen Zerstörung eines "Spielzeugtesters auf Zeit".

Dargestellt wird die Wandlung des Menschen, die Veränderung seiner sozialen Kontakte, Bedürfnisse und Interessen durch die lange Zeit ohne Job. Einfühlsam haben sich die beiden Abiturienten dem Thema genähert, es von vielen Seiten beleuchtet, ohne die üblichen Klischees zu bemühen. Das Medienzentrum "Nest" in Wettin stellte das Equipment zur Verfügung. Die Idee für den Film hatten Laura und Georg selbst. Spätestens bis Jahresende soll der Streifen fertig sein.