1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Experiment: Experiment: Halle ist eine Kugel

Experiment Experiment: Halle ist eine Kugel

Von SILVIA ZÖLLER 09.12.2010, 18:12

Halle (Saale)/MZ. - Dass die Erde keine Scheibe ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Aber Halle - eine Kugel? Zumindest in den Augen von Tom Hanke und Martin Schwandt ist die Saalestadt eine runde Sache. In einer interaktiven Schau zeigen die beiden Hallenser in einem leer stehenden Laden in der Leipziger Straße 32 Panoramabilder von Sehenswürdigkeiten der Stadt, aber auch Straßenzüge und Ansichten - alles auf einer runden Leinwand.

Die Auswahl der Bilder, die sich auch noch drehen, wird mit einem Globus von Halle gesteuert. "Advents-Laboratorium" nennen die beiden Produktdesigner und Ausstellungsgestalter ihre ungewöhnliche Schau mit elektro-medialen Experimenten.

Bei freiem Eintritt kann man dort aber auch Halle per Fernrohr erkunden - auf einer Karte, die Moritz Götze dem Duo zur Verfügung gestellt hat. Die kuriose Ausstellung, die nur samstags, sonntags und montags bis zum 23. Dezember geöffnet ist, verwirrt jedoch so manchen Besucher. "Was man denn hier kaufen könne, fragen uns oft Leute, die hier hereinkommen. Und wer bezahlt die Ausstellung, fragen sie auch", berichtet der 31-jährige Martin Schwandt.

Aber genau das ist der Punkt: Hier gibt es nur etwas kostenlos zu sehen und nichts zu kaufen. Und bezahlt ist auch schon alles. Denn zum einen wollten Hanke und Schwandt, die sich seit ihrer gemeinsamen Studienzeit am Bauhaus Weimar kennen, nach Projekt-Aufträgen für die Internationale Bauausstellung (IBA) in Staßfurt, Bitterfeld und Schönebeck nicht einfach die teure Technik einmotten. "Da kam uns die Idee mit den Panoramabildern. Es ist ein kleines Geschenk von uns an Halle", so der 29-jährige Tom Hanke. Und zum anderen stellte das Stadtmarketing das leer stehende Geschäft für das Projekt zur Verfügung.

Innerhalb von einigen Wochen machten die beiden Männer die Sache perfekt: Sie fotografierten in der Saline, in der Moritzburg, im Händelhaus, in den Meckelschen Sammlungen, aber unter anderem auch im Landgericht, dem Landesmuseum oder am Skaterpark von Halle und wurden überall mit offenen Armen empfangen.

Durch Computertechnik entstanden die 21 Panoramabilder, die von fünf Projektoren auf eine zwölf Meter lange runde Leinwand geworfen werden - und sich dabei noch ganz langsam drehen. "Wir möchten die Besucher auch über das Spielerische ansprechen", erklärt Tom Hanke. Und so mancher Hallenser habe dabei auch Lust auf mehr bekommen - zum Beispiel auf einen realen Besuch in den Meckelschen Sammlungen oder auf einen Aufstieg zu den Marktkirchentürmen, berichten die beiden.

Jede Woche kommt nun noch ein weiteres Experiment hinzu. So sorgt am Samstag ab 17.30 Uhr ein Schlagzeugroboter für akustisches Leuchten und ab dem 18. Dezember wird eine Adventsmaschine in Gang gesetzt.

Die Ausstellung in der Leipziger Straße 32 ist samstags von 17.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet, sonntags von 12 bis 17 Uhr und montags von 15 bis 20 Uhr.