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Edler Tropfen für Ehrendoktor

Von KATJA PAUSCH 21.10.2009, 19:28

HALLE/MZ. - Neben Doktorhut und Talar überreichten Anatolie Sapronow, Präsident der Universität, und Prorektor Ivan Brink dem halleschen Wissenschaftler Urkunde, Blumen und, nach russischer Tradition, eine Flasche besten Wodkas.

Abicht wurde 1955 in Marlow geboren, studierte an der Martin-Luther-Universität Pädagogik und Technik und arbeitete zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der halleschen Uni. Nach Promotion und Habilitation wechselte er 1992 an das isw. Dort baute er schrittweise die Bildungsforschung auf. Seine national wie international anerkannten Forschungsarbeiten befassen sich mit Qualifizierung und Kompetenzentwicklung in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ein Thema, das für die neuen Bundesländer ebenso wie für Russland interessant ist, stehen doch beide Regionen vor enormen wirtschaftlichen Umbrüchen. Ein von Landesregierung und europäischem Sozialfonds gefördertes Projekt zum Aufbau deutsch-russischer Wirtschaftsbeziehung von Klein- und mittelständischen Unternehmen verbindet inzwischen das hallesche Institut mit der Universität Schachty im Donbass - einer Bergbauregion, die durch die Schließung von Kohlegruben strukturell stark verändert wird. Die Universität Schachty begleite diesen Prozess mit dem Ziel, Arbeitslose durch Erwachsenenqualifizierung wieder in Arbeit zu bringen, so Sapronow. Das isw und besonders Abicht leiste dazu einen wichtigen Beitrag. "Mit unserer Forschungsarbeit geben wir unser Wissen weiter", erklärte Lothar Abicht.

An dem mit 600 000 Euro geförderten Wirtschaftsförderungsprojekt sind inzwischen 40 Unternehmen beteiligt. Der Bau eines Solardachs in einer Schule in Rostow durch deutsche und russische Firmen ist ein erstes Beispiel für die Zusammenarbeit - und nicht zuletzt dem Wirken des neuen Ehrendoktors zu verdanken.