Kinder in Armut in Sachsen-Anhalt Edeka-Händler in Halle sammeln über Weihnachten Pfandbon-Spenden für „Wir helfen“
14 Märkte in Halle unterstützen die Arbeit des MZ-Vereins. Warum Susen Thiele von Kathi das gesellschaftliche Engagement wichtiger denn je findet.

Halle (Saale)/MZ. - Tradition: In der ehemaligen Maschinenfabrik Halle (Mafa) wird sie groß geschrieben. Das fängt schon mit der Geschichte des Industriestandortes an, der heute ein Edeka-Center beheimatet. In der Caféteria sind Wände zudem mit Personen der Stadtgeschichte bemalt. Und zur Tradition soll auch die Zusammenarbeit des MZ-Unterstützervereins „Wir helfen“ mit den lokalen Edeka-Märkten werden. So erhofft es sich Vereinsvorsitzende Susen Thiele.
Nach der Premiere im vergangenen Jahr geht die Pfandaktion von Edeka zugunsten der gemeinnützigen Wir-helfen-Projekte nun in die zweite Runde. Ab sofort und bis zum 31. Januar fließen die Pfandspenden der Kunden aus allen 14 Edeka-Märkten an „Wir helfen“. Dazu reicht es, wenn die Menschen bei der Flaschenabgabe am Automaten den Bon mit dem Pfand in die Spendenbox stecken.
Weil Geld fehlt: Vereine in Halle kämpfen ums Überleben
„Wir sind sehr dankbar, dass wieder alle Edeka-Märkte mitmachen und damit gemeinsam mit dem Verein ein Zeichen in der Region setzen. Dieses Miteinander wird angesichts der wirtschaftlich schwierigen Gesamtlage immer wichtiger“, sagt Susen Thiele aus dem Traditionsbetrieb Kathi.
Dass viele Unternehmen zu kämpfen haben, merke man beim Spendenaufkommen großer Firmen: Das sinkt. Gleichzeitig steigt die Zahl der Anträge auf Unterstützung. „Auch das verwundert nicht. Viele Vereine und Institutionen kämpfen ums Überleben, weil Geld fehlt“, sagt die Wir-helfen-Chefin.

Man habe keine Mühe gehabt, die lokalen Edeka-Händler wieder zum Mitmachen zu bewegen, sagt Steven Wienskowski aus dem Vertrieb der Supermarktkette in Sachsen-Anhalt. Bei der Erstauflage rund um den Jahreswechsel 2024/25 waren 2.100 Euro zusammengekommen.
„Wir wollen dieses Ergebnis steigern“, sagt er. Seine Kollegin Anett Grey sieht dafür gute Chancen. „Spendenaktionen gibt es viele, gerade zu Weihnachten. Aber hier wissen unsere Kunden, dass das Geld in der Region bleibt und nicht in dunklen Kanälen versickert. Aus diesem Grund machen wir auch mit.“
Wir helfen: Unterstützung für soziale Projekte in Sachsen-Anhalt
Tatsächlich fließen die kompletten Spenden an „Wir helfen“ zu 100 Prozent in Projekte im gesamten MZ-Verbreitungsgebiet, betont Susen Thiele. Vor allem benachteiligte Kinder und Jugendliche würden davon profitieren - etwa bei Ferienauszeiten, wenn sich Eltern das Geld für die Reisen nicht leisten können. „Es geht um Teilhabe und soziale Gerechtigkeit für diejenigen, die sonst ausgeschlossen wären.“
Das Portfolio der Hilfe sei groß. Dazu zählten auch Startgebühren bei Wettkämpfen für Nachwuchssportler, einheitliche Kostüme für Kinder in Tanzvereinen oder auch Utensilien etwa für ein gemeinsames Backen in Jugendclubs. „Das klingt banal, hat vor Ort aber eine große Wirkung. In gewisser Weise springen wir mit dem Verein dort ein, wo es die Gesellschaft nicht mehr kann“, sagt Susen Thiele. Edeka sei da ein wertvoller Partner. Frei nach dem Motto: Süßer der Pfand nie klingelt.