Dreharbeiten in Halle Dreharbeiten in Halle: Zorns letzte Chance im Wittekindbad
Halle (Saale) - Seit einer Woche laufen die Dreharbeiten für den dritten Teil der Zorn-Reihe in Halle. Insgesamt sind sie für gut vier Wochen angesetzt. „Wir haben einen ambitionierten Drehplan“, weiß auch Produzent Jens Körner, dass dem Filmteam um Regisseur Christoph Schnee einiges abverlangt wird. Körner war schon für die ersten beiden Filme (Teil 2 wird am 16. April um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt) von Zorn zuständig, wo wir „teilweise durchdrehen mussten, um alle Bilder die das Drehbuch von Autor Stephan Ludwig vorgab, abzuarbeiten.“ Sind normalerweise etwa 120 Bildeinstellungen für einen Spielfilm von 90 Minuten Länge üblich, seien es bei Zorn fast 200.
Ganz besonders freut man sich aber schon auf die Arbeiten im altehrwürdigen Solebad Wittekind, welches auch in der Buchvorlage von „Zorn – Wo kein Licht“ des halleschen Bestsellerautors eine große Bedeutung spielt. „Das wir schon jetzt wieder in Halle drehen, hat auch viel mit dem Drehort des Wittekindbades zu tun“, verrät Körner, der mit seinem Filmkombinat Nordost unter anderem auch den erfolgreichen Spielfilm „Schultze gets the Blues“ im Mansfelder Land produzierte.
„Wir haben im vergangenen Sommer Kontakt zum Bad-Eigentümer Temba Schuh aufgenommen, der uns den Drehort auch zusagte“, erzählt Körner. Investor Schuh hatte die historische Parkanlage in der Wittekindstraße vor einigen Jahren erworben und will diese mit Wohnungen, einem Kindergarten und einer Gesundheitseinrichtung ausbauen. Die Bauvorbereitungen laufen. „Als letzter Termin für einen Dreh wurde uns März 2015 mitgeteilt, da mussten wir uns ranhalten.“ Auch Autor Ludwig freut sich vor allem auf das Wittekindbad als Filmkulisse. „Ich bin froh, dass es mit dem wichtigsten Schauplatz noch geklappt hat.“
Hallesche Motive
Ansonsten werden nach Aussagen Körners im dritten Zorn-Film nicht so viele typisch hallesche Motive zu sehen sein. „Wir haben ja schon im zweiten Teil mit der Burg Giebichenstein, dem Kolkturm in der Heide oder dem Nordbad viel Spektakuläres gezeigt, diesmal belassen wir es bekanntheitsmäßig beim Wittekindbad“, so Körner.
Obwohl. Mit der Genzmer-Brücke und einem Café am Markt sowie vielen versteckten Ecken wird es auch hier für den Hallenser Einiges an Wiedererkennungswerten geben. Für Körner ist die dritte Verfilmung sowieso etwas Besonderes. „Nach dem ersten ziemlich heftigen Fall und dem zweiten sehr auf Personen fixierten Teil, besteht der dritte Film vor allem aus geilen Bildern und herrlichem Tobak“.
Und der vierte Teil? „Ja, es wird eine weitere Zorn-Verfilmung geben“, verrät er. „Stephan Ludwig hat vor kurzem mit dem vierten Drehbuch begonnen.“ Damit könnte es gegebenenfalls sogar noch in diesem Jahr zu einem weiteren Dreh in der Filmstadt Halle kommen. Eine echte Herausforderung auch für den Autor, der derzeit auch noch an der Fertigstellung seines fünften Buches arbeitet, welches im November erscheinen soll. „Es wird schwierig, wenn die Filme die Bücher einholen“, gibt Ludwig zu, aber meint auch: „Im Moment habe ich noch einen kleinen Vorsprung. Noch…“. (mz)
