Halle Halle: Kinderlachen bei Wittekind
Halle (Saale)/MZ. - Und: Noch immer beschäftigen Fördermittelvergabe und Pleiten der hochfliegenden Pläne die Gerichte. Nun ist Rettung in Sicht. Nicht für den Badebetrieb - der Solebrunnen ist lange versiegt - aber doch für die maroden Gebäude. Denn ab nächstem Jahr sollen in das verfallene Gesellschaftshaus, in der maroden "Villa Margarethe" und im ruinösen Badehaus schrittweise Wohnungen eingebaut werden. Zudem ist ein Wohnungsneubau an der Kurallee geplant. Insgesamt entstehen aber nur rund 30 Wohnungen, wie Investor Temba Schuh erläutert. Und: "In den Kolonnaden soll es einen Kindergarten und eine Gesundheitseinrichtung geben."
Im Sommer dieses Jahres hat die hallesche Bauträgerfirma Prof. Schuh Securities das 15 000 Quadratmeter große Areal samt denkmalgeschütztem Kurpark gekauft. Den Zuschlag erhielt Schuh mit seinem Angebot von 100 000 Euro und der Zusicherung, die denkmalgeschützten Häuser weitestgehend zu erhalten.
Eigentlich sollte die Sanierung noch in diesem Jahr beginnen. Das war das Ziel. Sichtbares gibt es allerdings noch nicht, die Solbad-Anlagen verfallen immer weiter. "Das bedauern wir selbst, weil die Sanierung so immer teurer wird. Aber wir können erst einen Bauantrag stellen, wenn die Stadt das Sanierungsgebiet Wittekind-Bad aufgehoben hat", so Schuh. Dies steht aber erst im November-Stadtrat auf der Tagesordnung. Hintergrund: Das Sanierungsziel für das Solbad-Wittekind ist noch immer der hochfliegende, längst ausgeträumte Plan eines "Kindermuseums". Der Stadtrat hatte zudem eigens das Sanierungsgebiet Altstadt auf das Solbad erweitert, um Fördermittel zu bekommen.
Fördermittel bekommt Bauträger Schuh indes nicht. Wie schon bei der Sanierung des Gutes Gimritz oder am Gutshaus Seeben möchte er die Denkmäler auch so wirtschaftlich sanieren. Immerhin rund acht Millionen Euro sollen investiert werden. "Wir sind in den Entwurfsplanungen schon recht weit. Die Abstimmungen mit dem Denkmalschutz laufen, auch die Park-Bäume wurden bereits untersucht." Noch in diesem Jahr werde man nun den ersten Bauantrag einreichen können.
"Wir müssen möglichst schnell anfangen. Erstens werden die Gebäude im Winter nicht besser, zweitens ist die Zahl der Interessenten an dem Projekt bereits sehr groß.
Mit Kindergarten und Gesundheitseinrichtung - im Gut Gimritz ist es eine Altenpflegeeinrichtung - würde der denkmalgeschützte Kurpark wenigstens halböffentlich zugänglich sein. Eine öffentliche Nutzung des Parks ist bisher nur "mindestens einmal im Jahr, zum Tag des offenen Denkmals" vertraglich festgelegt.