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Der Hausbesuch Der Hausbesuch: Lothar Gruner

Von Jessica Quick 30.08.2012, 15:46

Halle (Saale)/MZ. - ImViertel leben noch zwei der insgesamt siebenGruner-Kinder, die Tochter sogar im selbenHaus. Wir haben den 72-jährigen Rentnerwährend der Mittagszeit besucht.

Was ist so besonders an dem Viertel?

Hier bei uns ist es eine ruhige Ecke. Wenn manvom Balkon rausguckt, ist alles Grün. Mankönnte meinen, man wäre in Thüringen.

Wieso dieses Haus?

Wir hatten vor der Wende in einem Bauernhausin Lettin gewohnt, mit drei Zimmern undeinem Plumpsklo auf dem Hof. Nach der Wendemeldete sich der ursprüngliche Besitzerund verkaufte das Haus. Meine Frau meinte, ersolle uns eine neue Wohnung besorgen, dannwürden wir umziehen. Zufällig haben wir diesenBlock hier erwischt.

Kennen Sie eigentlich Ihre Nachbarn?

Gegenüber wohnt eine ältere Dame. Ich sehesie oft mit ihren Enkelkindern. Aber so generellhaben wir untereinander nicht viel zutun. Das ist hier wie im Taubenschlag. Ständigziehen Leute ein und aus.In dem Haus muss viel gemacht werden:Durch die Fenster zieht's, hinter der Scheuerleistelaufen provisorisch umwickelt Leitungenlang. Seitdem wir hier wohnen, wurdenichts saniert.

Was hören Sie, wenn Sie aufwachen?

Es ist sehr ruhig hier. Das Vogelgezwitscher istherrlich. Ab Ende April kommen die Schwalben.Darauf ist Verlass. Im Oktober ziehen siewieder fort.

Worauf blicken Sie von Ihrem Balkon aus?

Bäume, Wiese, Heide. Früher stand hier nochein Kindergarten, aber der wurde weggerissen.Hinter uns, an der Schule, fällt bald der nächsteBlock.