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Dank engagierter Hallenser Dank engagierter Hallenser: Fontänefest für Europas drittgrößtes Wasserspiel

Von Katja Pausch 07.09.2019, 16:00
Freunde der Fontäne: Pumpenmeister Reinhard Goehl (l.) und Architekt Christian Däschler im Pumpenhaus
Freunde der Fontäne: Pumpenmeister Reinhard Goehl (l.) und Architekt Christian Däschler im Pumpenhaus Silvio Kison

Halle (Saale) - Sie ist der Blickfang auf der Peißnitz: Halles Fontäne. Wenn die imposante Wassersäule bis zu 80 Meter hoch in den Himmel steigt, sorgt das bei Spaziergängern stets für Staunen und Begeisterung. Am Sonntag nun wird wie jedes Jahr Anfang September rund um den Teich auf der Ziegelwiese das Fontänefest gefeiert - aus Freude darüber, dass Europas drittgrößtes Wasserspiel nach langer Zwangspause wieder sprudelt.

Zu verdanken ist das einer Hand voll engagierter Hallenser. Einer davon: Christian Däschler. „Die Fontäne ist genauso alt wie ich“, sagt der hallesche Architekt, Jahrgang ’68, und lacht. Er habe als Kind die Fontäne noch in Aktion erlebt. Ab Mitte der 90er Jahre jedoch sprudelte das Wasserspiel ob der marode gewordenen Technik kaum noch, und nach zwei Überschwemmungen war die Anlage nur noch eingeschränkt bis gar nicht mehr betriebsfähig - zum Bedauern vieler Hallenser.

Was kann man tun, damit sie wieder sprudelt?

Natürlich habe er sich, als das Wasserspiel dann ganz versiegte, die Frage gestellt: Was kann man tun, damit sie wieder sprudelt? Däschler sei damals, etwa 2004, bei einem Spaziergang eher zufällig mit dem langjährigen Pumpenmeister Reinhard Goehl ins Gespräch gekommen und habe vom desolaten Zustand der Pumpentechnik erfahren.

Wenig später gründeten sich die „Freunde der Fontäne“, zu deren Gründungsmitgliedern auch Uwe Selke und Elke Jacobi gehören. Fünf Jahre habe es gebraucht, bis 2009 nach erfolgter Sanierung die Fontäne erstmals wieder in die Höhe schießen konnte. Zuvor wurde 2008 das Anliegen des Fördervereins - die Sanierung der Fontäne - beim ersten und überraschend gut besuchten Fontänefest auf der Peißnitz an die Hallenser herangetragen.

Geld- und Sachspenden in Höhe von insgesamt rund 160.000 Euro

Geld- und Sachspenden in Höhe von insgesamt rund 160.000 Euro hat der Verein aufgebracht, um das Projekt zu realisieren. Herzstück des Ganzen ist die zweistufige, gegenläufige Gliederpumpe, Baujahr 1968, die die damaligen VEB Pumpenwerke der Stadt Halle gestiftet hatte. Bis 2007 verrichtete die Pumpe ihren Dienst - über 39 Jahre, bei einer geschätzten Laufzeit von 30.000 Stunden.

Auf Initiative des Freundeskreises der Fontäne wurde die Pumpe im Winter 2007/2008 von der KSB Service GmbH Halle einer kostenlosen Generalinstandsetzung unterzogen. Seit 2009 nun sprudelt nicht nur die Fontäne wieder, sondern wird auch das Fontänefest gefeiert. Das übrigens zählt inzwischen zu den größten bürgerschaftlich organisierten Volksfesten im Lande - und wird in diesem Jahr mit einem noch schöneren Lichtspektakel an der Fontäne aufwarten. Mehr wird aber noch nicht verraten.

››Fontänefest am Sonntag, 8. September, ab 13 Uhr (mz)