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Bricht bald Monopoly-Boom aus?

Von Heidi Jürgens 02.04.2007, 16:16

Halle/MZ. - "Hat es wirklich geklappt?", fragt Katja Lehmann vom Spielehaus in den Franckeschen Stiftungen noch etwas ungläubig, als sie die Nachricht erhält, dass es Halle aufs Spielbrett geschafft hat. So, wie viele andere hat auch sie sich an der Internet-Aktion beteiligt, die zum Ziel hatte, aus 41 Bewerbern 22 Städte zu finden, die in der Sonderausgabe statt der sonst üblichen Straßen im Spiel erscheinen. Selbst wenn erst im September verraten wird, welche Stadt an welcher Stelle auftaucht: Im Spielehaus hat das Ergebnis schon für eine Neuerung gesorgt:

"Wir werden erstmals ein Monopoly-Spiel anschaffen", sagt Katja Lehmann. Bisher gab es nämlich keins - aus grundsätzlichen Erwägungen. "Es bietet ziemlich viel Streit-Potential. Wir haben bisher nur die Umkehr-Variante im Angebot - wie werde ich viel Geld schnell los", sagt die Spiele-Expertin. "Das kann auch viel Spaß machen und ziemlich schwierig sein; wenn man zum Beispiel dauernd was gewinnt oder geschenkt kriegt." Doch nun sehe die Sache anders aus: "Wenn Halle dabei ist, dann sind wir auch dabei. Wir beschaffen die Städte-Version und machen am 29. September damit einen Monopoly-Tag", legte sie am Sonntag spontan fest und geht davon aus, dass sich Unterstützer dieser Idee und auch viele Mitspieler finden.

So wie im Spielehaus war man auch im Rathaus und beim Stadtmarketing begeistert: "Ich freue mich sehr, dass so viele Hallenserinnen und Hallenser und Freunde unserer Stadt an diesem originellen Internetspiel teilgenommen haben. Ich danke allen, die uns unterstützt haben; es hat sich unbedingt gelohnt", sagte Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD).

"Ich bin begeistert", freut sich auch Stadtmarketing-Chef Lothar Meyer-Mertel, der allerdings zugibt, dass er die Beteiligung Halles zunächst skeptisch gesehen hat. "Aber ich habe mich überzeugen lassen und selbst mitgemacht - so, wie auch meine Mitarbeiter." Ob es eine spezielle Aktion in der Stadt gibt, wenn das Spiel auf den Markt kommt? "Darüber denken wir nach, irgendwas bestimmt. Eins ist aber sicher: Wir werden es ins Angebot der Tourist-Information nehmen", verspricht Meyer-Mertel. Kaufhof-Chef Wolfgang Schmidt ist noch vorsichtig: "Wir haben eine zentrale Warenversorgung, für regionale Dinge ist in der Spielwarenabteilung wenig Platz. Da wird es weiter die klassische Version geben." Allerdings sieht er doch Möglichkeiten: "Vielleicht nehmen wir es im Weihnachtsgeschäft ins Sortiment - eventuell in der regionalen Ecke", überlegt er.

Dass Halle auf dem neuen Monopoly-Brett zu finden sein wird, macht auch Nadine Hädrich stolz. "Ich finde das Ergebnis super", sagt die Hallenserin und meint, dass es für das Image der Stadt gut sei, auch über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus in den Wohnzimmern vertreten zu sein.

Als Bild, mit dem Halle auf dem Spielbrett erscheint, wurde übrigens das Händeldenkmal ausgewählt - ebenso per Abstimmung übers Internet. Jelka Deutscher hätter sich zwar mehr darüber gefreut, wenn als Motiv für das Halle-Feld die Franckeschen Stiftungen genommen worden wären. Denn "das ist ein Pfund, mit dem Stadt wirklich wuchern kann und das inzwischen auch bundesweit sehr bekannt ist", sagt sie. "Aber die Tatsache, dass wir es auf das Spielbrett geschafft haben, ist allein schon enorm wichtig für Halle," meint sie.