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Ausstellung Ausstellung: Kirche und Schloss im Gemeindesaal

Von HEIDI JÜRGENS 06.03.2009, 17:47

HALLE/MZ. - Diese und etliche weitere Miniatur-Ausgaben historischer und denkmalgeschützter hallescher Bauwerke sind am Freitag im Luther-Saal der Johannes-Gemeinde aufgestellt worden. Denn am Sonntag soll hier eine Ausstellung mit Modellen eröffnet werden, die Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen lange Zeit keine Arbeit hatten, über Ein-Euro-Job-Projekte unter Federführung der gemeinnützigen TSE (Träger sozialer Einrichtungen) GmbH geschaffen haben: Zum einen etliche aus Holz nachgebildete Bauwerke, zum anderen Spiel- und Lernmaterialien für Kinder.

Seit dem Jahr 2006, so Projektleiterin Ina Eberhardt, sind die Nachbildungen entstanden. "Und zwar nicht durch Fachleute, sondern von Menschen, die früher in unterschiedlichsten Branchen tätig waren und zum Teil psychisch, physisch oder sozial benachteiligt sind." Ziel sei es, ihnen wieder mehr Selbstvertrauen zu geben, das sie im besten Fall auch fit macht, um erneut im Arbeitsleben Fuß zu fassen.

"Zunächst haben wir gemeinsam Bauwerke ausgesucht, dann ging es ans Recherchieren, es wurden Skizzen und Fotos gemacht. Dann konnte endlich die Werkstattarbeit beginnen", so Eberhardt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Kirchen und Türme, Häuserzeilen und Technische Bauwerke wie der Wasserturm am Bahnhof und die alte Berliner Brücke, Gebäude wie das Passendorfer Schlösschen und das Graseweghaus sind nun in der Ausstellung zu betrachten. Hinzu kommen in einem weiteren Projekt entstandene Puzzles, Quartette und Bastel-Sätze mit Halle-Motiven, die Kindern auf spielerische Art ihre Stadt näher bringen sollen.

Zu denen, die an den Exponaten viele Stunden gearbeitet haben, gehören Frank Halbauer und Michael Müller. "Für einen Laien wie mich war es am Anfang schwierig", sagt Halbauer, "aber man lernt ja mit jedem Tag. Das macht Spaß. Und wenn alles fertig ist, dann freut man sich über die Anerkennung, die man ja nicht hat, wenn man nur immer zu Hause sitzt." Und Müller ergänzt: "Man braucht das einfach, wenn man Jahre keine Arbeit hatte, und etwas dazu zu lernen ist doch gut." Er habe dadurch wieder viel mehr Freude am Leben."

Genau das ist es, worauf es auch Pfarrer Wöhlmann ankommt. "Wir stellen unseren Gemeindesaal, in dem auch die Gottesdienste stattfinden, gern zur Verfügung. Wir sind keinen Elite-Kirche, sondern offen für alle Menschen, besonders auch für die, die es schwer haben im Leben."

Die Ausstellung ist montags bis freitags von 14.30 bis 16.30 Uhr im Gemeindehaus an der Lutherkirche zu sehen. Weitere Termine unter Tel. 0345 / 20 36 98 65.