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Tiefe Trauer und Bestürzung Anschlag auf Synagoge in Halle (Saale): So verlief der Tag nach dem tödlichen Attentat in der Saalestadt

10.10.2019, 21:21
In einem großen Halbkreis stehen die Menschen in stillem Gedenken um den Laden, vor dessen Eingang unzählige Blumen und Lichter liegen.
In einem großen Halbkreis stehen die Menschen in stillem Gedenken um den Laden, vor dessen Eingang unzählige Blumen und Lichter liegen. Jonas Nayda

Halle (Saale) - Am Tag nach dem Anschlag mit zwei Toten ist Halle in tiefer Trauer. Gleichzeitig laufen die Ermittlungen zu dem Fall auf Hochtouren. Die MZ berichtete über die aktuellen Entwicklungen.

21.02 Uhr: Ein ereignisreicher Tag in Halle geht zu Ende. In der Stadt wird es allmählich ruhig. Wir wünschen einen guten Heimweg und verabschieden uns für heute aus dem Ticker.

20.23 Uhr: Ein Angestellter des angegriffenen Dönerladens schildert das Attentat auf das Geschäft in der Ludwig-Wucherer-Straße aus seiner Sicht. 

20.19 Uhr: In Merseburg wird dem in Halle verstorbenen Opfer gedacht. HFC-Fans und Bekannte gedenken um Kevin S.

19.55 Uhr: Mit einem Marsch von der Pauluskirche über die Synagoge kommen immer mehr Menschen am Dönerimbiss an. Sie stellen sich in einem großen Halbkreis um den Laden auf, vor dessen Eingang unzählige Blumen und Lichter liegen. Immer noch singen die Menschen leise Friedenslieder.

Die Straßenbahnlinie 12 ist auf der Ludwig-Wucherer-Straße momentan wegen der vielen gedenkenden Menschen unterbrochen. In beide Richtungen ist hier kein Durchkommen mehr. 

19.17 Uhr: Die Andacht ist vorbei, die Menschen strömen aus der Pauluskirche. Hunderte machen sich jetzt auf den Weg in Richtung Synagoge. Viele halten dabei brennende Kerzen in den Händen.

Vor der Synagoge herrscht eine andächtige Stimmung. Die Menschen haben das traditionelle israelische Friedenslied „Shalom Schabern“ angestimmt. Mindestens 900 Menschen sollen in und vor der Pauluskirche in Halle an der Andacht teilgenommen haben. 

18.47 Uhr: Was passierte eigentlich genau nach der Flucht des Attentäters aus Halle? Der Täter flüchtete nach Wiedersdorf, einem Ortsteil der Ortschaft Queis in der Stadt Landsberg (Saalekreis). „Ich habe Schüsse gehört“, berichtete der Inhaber einer Autowerkstatt am Ortseingang, der nicht nur Zeuge, sondern auch Opfer der Tat war.

17.42 Uhr: „Jüdisches Leben gehört zur Stadt Halle“, sagt Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Er ist inzwischen ebenfalls auf dem Marktplatz eingetroffen und wendet sich mit einer Ansprache an die vielen Menschen, die sich im Stadtzentrum versammelt haben. Wiegand weiter: „Wir wollen eine offene, bunte Stadtgesellschaft.“

17.39 Uhr: Nachdem ein Vereinsmitglied des Halleschen FC bei dem Anschlag in Halle ums Leben gekommen ist, haben Fans vor der Synagoge getrauert. „Wir konnten gestern alle nicht so wirklich glauben, was da passiert ist“, sagte ein junger Mann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Getötete sei Teil der aktiven Fan-Szene gewesen.

„Es ist ein Familienmitglied von uns gestorben und das ist echt scheiße“, sagte Paul Violka, der mit dem Getöteten befreundet war. Er kritisierte, dass in erster Linie über den Täter und nicht über die Opfer gesprochen werde. (dpa)

17.30 Uhr: Inzwischen haben sich weit über tausend Menschen auf dem Marktplatz versammelt. Binnen weniger Minuten sind sie zur Gedenkveranstaltung auf dem Marktplatz zusammengekommen. Viele stehen schweigend um die Blumen und Kerzen. Einige Menschen haben Tränen in den Augen.

„Es hätte jeden von uns treffen können“, sagt die 30-jährige Hallenserin Nicole Fünfkirchler. Sie ist am Nachmittag auf den Marktplatz gekommen, um eine Kerze anzuzünden und ihre Anteilnahme zu zeigen. 

Auch HFC-Nachwuchsspieler Yannik und Julia sind ebenfalls tief betroffen: „Halle ist meine Stadt, deshalb bin ich hierher gekommen“, sagt Yannik. „Es gehört sich einfach, jetzt da zu sein“, fügt Julia hinzu. 

17.05 Uhr: Sportteams der Saalestadt planen nach dem Anschlag in Halle Aktionen für die bevorstehenden Spiele. So wollen die Saale Bulls, der Eishockey-Oberligist aus Halle am Freitag beim Heimspiel gegen Hannover in Sondertrikots auflaufen, die für Respekt, Menschenwürde und Demokratie werben. 

16.52 Uhr: Um 17 beginnt am Donnerstag auf dem Marktplatz in Halle eine große Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags. Für die Bevölkerung gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, ihrer Trauer öffentlich Ausdruck zu verleihen. Hier die Termine der Veranstaltungen.  

16.31 Uhr: Nach dem Terroranschlag am Mittwoch wollen auch Halles Sportvereine am Wochenende ein Zeichen setzen. So spielen die SaaleBulls in einem Sondertrikot, andere Teams werden in Trauerflor auflaufen oder planen Schweigeminuten.

16.21 Uhr: „Dieses brutale Verbrechen gestern ist eine Schande für unser ganzes Land. Bei unserer Geschichte darf so etwas in Deutschland eigentlich nicht passieren“, sagt Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Pressekonferenz in Halle.

16.19 Uhr: Der Dachverband islamischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt hat die Anschläge von Halle auf das Schärfste verurteilt. „Wir sind entsetzt und empört über die feigen und ‎kriminellen Terror-Taten“, hieß es in einer via Facebook verbreiteten Erklärung am Donnerstag.

16.15 Uhr: Die Landtagsabgeordnete Henriette Quade (Linke) hat sich gegen eine Verwendung des Begriffes „Einzeltäter“ ausgesprochen. Zum einen vermutet sie, dass der Täter ein Netzwerk hatte. Mit dem Begriff „Einzeltäter“ gehe auch eine Entwarnung einher, sagte Quade. „Wir müssen nichts mehr befürchten, der ist ja jetzt verhaftet.“ Das sei grundfalsch und ignoriere den Terror, den diejenigen, die von Rechtsextremen bedroht würden, alltäglich erlebten.

16.02 Uhr: „Es sind Menschenleben zu beklagen. Doch es muss auch von Glück gesprochen werden“, sagt Josef Schuster, Vorsitzender Zentralrates der Juden. Denn wäre der Täter in die Synagoge gekommen, wäre es ein Massaker ungeahnten Ausmaßes geworden. 

„Die jüdische Gemeinschaft in weit über Halle hinaus Deutschland ist erheblich verunsichert“, sagt er. Laut Schuster soll es nun Polizeischutz für jüdische Gemeinden in Halle, Dessau und Magdeburg geben.

15.57 Uhr: Die Verantwortlichen skizzieren jetzt den Ablauf des Anschlages. 12.04 Uhr ging der Notruf ein, wonach eine Person tödlich verletzt sei. 12.11 Uhr waren die ersten Beamten vor Ort. Der Täter war bereits geflohen.

Sieben Minuten lang war der Täter vor der Synagoge. Dann fuhr er weiter zur Ludwig-Wucherer-Straße. Dort blieb er sechs Minuten lang vor dem Döner-Imbiss. Danach stieg er in sein Fahrzeug und floh nach einem ersten Schusswechsel mit der Polizei.

13 Uhr schoss er in Wiedersdorf, als er den Fluchtwagen wechselte. 13.25 Uhr wurde in dem ersten Fahrzeug der Sprengstoff gefunden.  13.35 Uhr wurde er nach einem Unfall in Werschen festgenommen.

15.50 Uhr: Der Fall mache „traurig, betroffen und wütend“, sagt Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht. Er höre im Landtag inzwischen Reden, die im Duktus und Diktion an längst vergangene Zeiten erinnerten.

15.40 Uhr: Haseloff: „Das Land Sachsen-Anhalt ist ein Land, dass weltoffen ist.“ Und weiter sagte der Ministerpräsident: Zum Land gehöre Religionsfreiheit. Die Menschen müssten ihre Religion sicher ausüben können.  Die Ereignisse in Halle seien kein singuläres Ereignis gewesen, sondern beträfen ganz Deutschland.

15.33 Uhr: Die Pressekonferenz zu dem Anschlag in Halle beginnt. Ministerpräsident Haseloff: „Wir sind immer noch tief betroffen.“ Er will die Verletzten im Krankenhaus besuchen.

15.26 Uhr: Erstmals äußert sich nun Generalbundesanwalt Peter Frank. Er bezeichnet die Tat von Halle als Terror. Der Täter habe sich zum Ziel gesetzt, in der Synagoge ein Massaker anzurichten.

15.23 Uhr: Inzwischen werden imer mehr Einzelheiten bestätigt. Nach seiner Flucht ist der Todesschütze von Halle auf der Bundesstraße 91 südlich von Halle festgenommen worden. Zur Festnahme kam es den Angaben zufolge auf Höhe des Ortes Werschen in der Nähe von Hohenmölsen durch Spezialkräfte. Zuvor führte die Flucht aus Halle in den Ort Landsberg. Im Ortsteil Wiedersdorf gab der 27-Jährige Schüsse auf ein Ehepaar ab, wechselte das Auto und setzte seine Flucht mit einem gekaperten Taxi fort.

15.15 Uhr: Vor der Pressekonferenz der Behörden werden erste Infos zum Täter bekannt. Demnach war Stephan B. nicht polizeibekannt. Niemand habe den Mann auf dem Schirm gehabt. Nach einer ersten Operation in Weißenfels wurde er mittlerweile nach Halle verlegt. Die von ihm genutzten Waffen waren offenbar selbstgebaut. Es werde noch geprüft, ob sich der Täter Waffen aus dem Darknet - einem nicht öffentlich einsehbaren Bereich im Internet - beschafft habe. Insgesamt hatte der Mann vier Kilo Sprengstoff in seinem Auto.

15.05 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für den Einsatz sämtlicher rechtsstaatlicher Mittel gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus ausgesprochen. „Da gibt es keinerlei Toleranz“, sagte sie am Donnerstag.

14.56 Uhr: Trauer bei Schlagerstars: Die bei dem Anschlag in Halle getötete Hallenserin war bekennender Schlager-Fan. Stefan Mross und Anna Carina Woitschack war Jana L. bekannt, noch am Dienstag hatten die beiden Volksmusikstars die Hallenserin bei einer TV-Aufzeichnung getroffen. „Ich bin Fassungslos“, heißt es auf ihrer Facebook-Seite.  Und: „Der Amoklauf in Halle hat uns unseren treusten Fan aus Halle genommen.“

14.50 Uhr: Der HFC bestreitet sein heutiges Testspiel mit Trauerflor. Eines der beiden Opfer des gestrigen Tages war HFC-Fan. Der Verein stehe unter Schock.

14.44 Uhr: Die für 15 Uhr angekündigte Pressekonferenz verzögert sich. Auskunft geben werden Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, Maram Stern (Jüdischer Weltkongress) sowie Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht. 

14.40 Uhr: Es sind mehr als zwei Minuten erschütterndes Videomaterial, das am Mittwoch um die Welt ging: wackelige Bilder von der Ludwig-Wucherer-Straße, die zeigen, wie ein schwer bewaffneter Mann um sich schießt. Wir sprachen mit dem Kameramann, der die Aufnahmen machte.

14.21 Uhr: Den beiden Opfern, die im Universitätsklinikum Halle behandelt werden mussten, geht es weiterhin den Umständen entsprechend gut. Sie schweben nicht in Lebensgefahr. Das teilt der Pressesprecher des Klinikums mit. Die beiden Patienten wünschen keinen Kontakt zu Medienvertretern.

14.18 Uhr: Im Gedenken an die Opfer wird heute ein jüdisches Volkslied vom Roten Turm in Halle erklingen. Es spielt der hallesche Carilloneur Maximilian Metz.

14.08 Uhr: Bundespräsident Steinmeier hat in Halle zur Solidarität mit der jüdischen Bevölkerung aufgerufen. Mehr dazu hier!

13.46 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat am frühen Nachmittag die Synagoge in in Halle besucht. Er legte zunächst Blumen nieder. Dann betrat er schweigend das Gebäude.

13.30 Uhr: Bei dem ersten Opfer der tödlichen Schüsse in Hallehandelt es sich um die die 40 Jahre alte Jana L. Der Täter hatte die Frau in der Humboldt-Straße direkt vor der Synagoge erschossen – Jana L. kam dort zufällig vorbei. Bekannt war sie in Halle als Sammlerin von Autogrammen Prominenter. In sozialen Netzwerken nehmen Freunde von ihr Abschied. Auch überdas zweite Opfer, das im Döner-Imbiss starb, ist inzwischen mehr bekannt. Mehr dazu hier!

13.18 Uhr: Auch heute Abend gibt es mehrere Möglichkeiten, seiner Trauer öffentlich Ausdruck zu verleihen.

13.15 Uhr: Trotz des Anschlags vom Mittwoch soll die für Sonntag geplante 18. Auflage des Mitteldeutschen Marathons wie geplant stattfinden. Das sagte Organisator André Cierpinski der MZ. „Wir werden auf dem Markt in Halle eine Schweigeminute einlegen“, so Cierpinski. „Dazu werden Streckenposten Trauerflor tragen.“ Ob zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt wird, wollen die Organisatoren am Donnerstagabend in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden entscheiden.

13.05 Uhr: Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Halle, Max Privorozki, hat den mangelnden Schutz der Synagoge beklagt: "Ich sehe nicht in Bezug auf gestern Versäumnisse", sagte er mit Blick auf den Anschlag, "ich sehe generell Versäumnisse, dass wir nicht geschützt werden."

13.03 Uhr

Nach dem Angriff eines Rechtsextremisten auf die Synagoge und der Tötung von zwei Menschen in Halle arbeiten die Ermittler auf Hochtouren. eine der wichtigsten Fragen: Hatte der Täter Helfer und Mitwisser?

12.50 Uhr: Große Bestürzung über den Anschlag in Halle herrscht am Tag danach auch beim Synagogenverein in Eisleben. Gleichzeitig kritisiert der Vereinsvorsitzende auch den fehlenden Schutz für das Gotteshaus in Halle.

12.31 Uhr: Anwohner der vom Anschlag auf die Synagoge in Halle betroffenen Humboldstraße haben sich auf einem Plakat gegen Antisemitismus und Hass ausgesprochen. „Wir wollen ein Zeichen gegen das Anliegen des Täters setzen“, sagte der 32-jährige Benjamin Leins am Mittwoch einem dpa-Reporter.

12.26 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Tag nach dem Anschlag in Halle den Tatort besucht. Er trug am Donnerstag einen Kranz zu der Synagoge. Steinmeier kam in Begleitung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

12.13 Uhr: Die Bundesanwaltschaft will noch am Donnerstag beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gegen den mutmaßlichen Attentäter von Halle stellen.

12.03 Uhr: Einen Tag nach dem Anschlag hat sich erstmals der Vater des mutmaßlichen Täters gegenüber Medien geäußert. Mehr dazu hier!

11.55 Uhr: Die Universität Halle plant heute eine Schweigeminute.

11.40 Uhr: Nicht nur in Sachsen-Anhalt stehen jüdische Einrichtungen heute unter erhöhtem Polizeischutz. Der Zentralrat der Juden erhob schon am Mittwochabend schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Es sei unverständlich, dass Synagogen an einem hohen jüdischen Feiertag nicht bewacht würden.

11.18 Uhr:Nationalturner Nick Klessing hat mit großer Betroffenheit auf den Anschlag in seiner Heimatstadt Halle reagiert. „Wir haben es während des Team-Finals mitbekommen. Ich kann es nicht fassen, dass eine eher kleine Stadt wie Halle von so einem Attentat betroffen ist“, sagte der 21 Jahre alte Polizeimeister-Anwärter, der für den SV Halle turnt.

11.05 Uhr: Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing hat sich entsetzt über den Anschlag auf die Synagoge in Halle geäußert. „Es ist ein furchtbarer Angriff, bei dem zwei Menschen hinterhältig und feige von einem rechtsextremen Täter ermordet worden sind und bei dem die jüdische Gemeinde in der Synagoge in Halle nur knapp vor einem brutalen Massaker bewahrt worden ist“, teilte er am Donnerstag in Dresden mit.

9.22 Uhr: Halle trägt Trauer. An den Tatorten sowie am Markt stehen Blumen und Kerzen. Für 10 Uhr ist an der Synagoge eine weitere Mahnwache geplant.

8.52 Uhr: Die Polizei hat die Humboldt-Straße vor der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Halle in der Nacht wieder freigegeben. Am Morgen nach der Bluttat haben sich zahlreiche Kamerateams vor dem Gotteshaus versammelt. An der Mauer wurden Blumen abgelegt und Kerzen aufgestellt.

Ein Tag nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle ist der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Halle, Max Privorozki, immer noch fassungslos und betroffen über die Ereignisse am Mittwoch.

Ich habe gedacht, dass war ein schlechter Traum. Ich hatte gestern keine Zeit das Erlebte wirklich zu verarbeiten. Ich habe es bis jetzt wahrscheinlich nicht verarbeitet", erklärt Privorozki gegenüber der MZ.

Weiter hoffe er, dass der Anschlag langfristig keine negativen Konsequenzen für seine Gemeinde habe. Von den Sicherheitsbehörden erwarte er daher besseren Schutz und mehr Unterstützung.

8.34 Uhr: Nach den Anschlägen in Halle wird auch im Ratshof offiziell um die Opfer und Verletzten getrauert. Die Fahnen vor dem Gebäude wurden daher auf halbmast gehängt.

8.18 Uhr: Das Video von der Tat zeigt, dass der Mann noch viel mehr Menschen umbringen wollte. Lediglich Problemen an seinen Waffen ist es zu verdanken, dass nicht noch mehr Menschen erschossen wurden.

8.03 Uhr: Der Täter soll seine Tat live ins Internet übertragen haben. Mehr als 2000 Menschen sahen laut dem Betreiber der Plattform das Video, bis es gelöscht wurde. Dass der Täter dabei englisch sprach, ist laut Experten Absicht gewesen.

7.00 Uhr: Neben Halle gehörte auch Landsberg zu den Tatorten. Hier soll der mutmaßliche Täter den Fluchtwagen getauscht haben. Inzwischen hat die Polizei die Sperrzone im Orteil Wiedersdorf aufgehoben. Das Fahrzeug des Täters wurde abgeschleppt.

Hunderte Menschen gedachten  am Donnerstagabend in der  Ludwig-Wucherer-Straße den Opfern des Anschlags.
Hunderte Menschen gedachten  am Donnerstagabend in der  Ludwig-Wucherer-Straße den Opfern des Anschlags.
Jonas Nayda
Hunderte Hallenser strömen zum Gedenkgottesdienst in die Pauluskirche in Halle (Saale).
Hunderte Hallenser strömen zum Gedenkgottesdienst in die Pauluskirche in Halle (Saale).
Jonas Nayda
Passanten stehen auf dem Marktplatz in Halle an niedergelegten Blumen und gedenken der Opfer. 
Passanten stehen auf dem Marktplatz in Halle an niedergelegten Blumen und gedenken der Opfer. 
dpa-Zentralbild
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Ministerpräsident Reiner Haseloff und Landesinnenminister holger Stahlknecht äußerten sich am Nachmittag zu den laufenden Ermittlungen.
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Ministerpräsident Reiner Haseloff und Landesinnenminister holger Stahlknecht äußerten sich am Nachmittag zu den laufenden Ermittlungen.
dpa
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Ministerpräsident Reiner Haseloff und Landesinnenminister Holger Stahlknecht äußerten sich am Nachmittag zu den laufenden Ermittlungen nach den Anschlägen in Halle (Saale).
Bundesinnenminister Horst Seehofer, Ministerpräsident Reiner Haseloff und Landesinnenminister Holger Stahlknecht äußerten sich am Nachmittag zu den laufenden Ermittlungen nach den Anschlägen in Halle (Saale).
Jan Schumann
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Generalbundesanwalt Peter Frank äußerten sich am Nachmittag zum Anschlag in Halle.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) und Generalbundesanwalt Peter Frank äußerten sich am Nachmittag zum Anschlag in Halle.
dpa
Ministerpräsident Reiner Haseloff, Bundespräsident Walter Steinmeier und seine Frau auf dem Weg zur Synagoge in Halle. 
Ministerpräsident Reiner Haseloff, Bundespräsident Walter Steinmeier und seine Frau auf dem Weg zur Synagoge in Halle. 
Lutz Winkler
Bundespräsident Steinmeier besuchte am Mittag die Synagoge in Halle.
Bundespräsident Steinmeier besuchte am Mittag die Synagoge in Halle.
dpa
Zahlreiche Menschen trauern in Halle um die Opfer des Anschlags.
Zahlreiche Menschen trauern in Halle um die Opfer des Anschlags.
dpa
Halle ist immernoch in tiefer Trauer.
Halle ist immernoch in tiefer Trauer.
dpa