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Hühner, Enten, Tauben in Gräfenhainichen Hühner, Enten, Tauben in Gräfenhainichen: Die Schönsten der Schönen

Von Ulf Rostalsky 15.01.2019, 13:40
Ulf Taubert aus Radis hat für seinen rebhuhnfarbigen Brahma-Hahn die Note „Vorzüglich“ und den Kreisverbandsehrenpreis bekommen.
Ulf Taubert aus Radis hat für seinen rebhuhnfarbigen Brahma-Hahn die Note „Vorzüglich“ und den Kreisverbandsehrenpreis bekommen. Thomas Klitzsch

Gräfenhainichen - Im Januar ist in Gräfenhainichen Erntezeit. Dann zeigt sich, wer im Jahr 2018 ein gutes Händchen und züchterischen Erfolg hatte. „Das Jahr war in Ordnung. Wir können wirklich nicht meckern“, meint Hans-Joachim Zschiesche. Er ist Finanzchef des Rassegeflügelzuchtvereins Gräfenhainichen und Umgebung. Dessen Mitglieder hatten am Wochenende zur offenen Ausstellung geladen und konnten nicht nur angesichts der Besucherzahlen frohlocken.

Die Hitze des letzten Jahres hat den Heidestädtern keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Es gab reichlich und vielversprechenden Nachwuchs. Mit 244 ausgestellten Tieren konnten die Gräfenhainichener an den Trend der letzten Zeit anknüpfen. Es geht vorwärts. Zumindest bei der Zahl des Federviehs. Der Verein selbst gleicht allerdings eher dem kleinen Fähnlein der Aufrechten.

Solange die Kraft reicht

Über Nachwuchssorgen reden sie nicht mehr laut in der Heidestadt. Zumal es ihnen nicht anders als anderen Vereinen gehe. Es ist schwer, fürs Hobby gleich welcher Art zu begeistern. Das wissen sie. Aber deshalb die Flinte ins Korn werfen? „Ich gehe auf die 80 zu. Solange die Kraft reicht, mache ich hier mit“, betont Zschiesche.

Er macht keinen Hehl aus seiner Begeisterung für die Taubenzucht und freut sich, wenn Besucher offen Interesse an Tieren bekunden. Harry Schwarz ist im fortgeschrittenen Rentneralter noch einmal auf den Geschmack gekommen. „Brieftauben fand ich immer schön. Jetzt habe ich welche angeschafft.“ Der alte Bergmann mischt nicht aktiv im Verein seiner Heimatstadt mit.

Organisierte Geflügelzucht gibt es in der Heidestadt seit 125 Jahren. Am 27. Februar 1894 wurde im Ratskeller der Verein gegründet. In alten Dokumenten ist von Dutzenden Züchtern die Rede. Heute sind es um die zehn.

Die kleine Truppe trifft sich jeden dritten Freitag im Monat ab 19.30 Uhr in „Melittas Bistro“ auf dem Boulevard zur Versammlung. Ausnahme sind die Monate Juli und August. Die Treffen sind offen für jedermann.

Aber er greift gern auf Erfahrung und Tiere der Heidestädter zurück. Zwei Coburger Lerchen haben es ihm angetan. Schnell ist man sich handelseinig. Schwarz kann mit neuen Tieren weiter züchten.

Die Schau zum 125. Vereinsgeburtstag bietet Gelegenheit, den Hut zu ziehen. „Danke dafür, dass Sie alle zur Stange halten“, sagt Gräfenhainichens Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) und Ortsbürgermeisterin Christel Lück (Linke) reicht eine kleine finanzielle Spende weiter. Die Ausstellung ist ein Kraftakt für das Dutzend Züchter aus der Heide. Unterstützung tut Not und kommt bei ihnen gut an.

Konstanze Laasch aus Jüdenberg ist im letzten Jahr zum Verein gestoßen. Sie hat Statistik geführt. 244 Tiere teilen sich in zwölf Enten, 112 Hühner und 120 Tauben auf. „Wir haben 22 Hühner- und 24 Taubenrassen hier.“ Die Vielfalt macht die Schau aus. Raritäten werden zum Sahnehäubchen. Laasch selbst hat Französische Rouenenten am Start. Die stattlichen Tiere stehen mittlerweile auf der Liste der extrem gefährdeten Haustierrassen. Sie sind Hingucker, obwohl sie mit der Vergabe der Hauptpreise noch nichts zu tun hatten.

Ulf Taubert räumt Hahn ab

In Gräfenhainichen räumte diesmal Ulf Taubert groß ab. Der Radiser gehört zum Verein aus der Heidestadt und toppte mit Brahma rebhuhnfarbig alles Andere. Sein Hahn bekam die Note „Vorzüglich“ - und den Kreisverbandsehrenpreis.

„Das steht uns sehr gut zu Gesicht“, zeigte sich Hans-Joachim Zschiesche überzeugt. Schließlich habe Taubert erst vor einem Jahr zur organisierten Zucht gefunden.

(mz)

Tauben waren in Gräfenhainichen auch zu sehen.
Tauben waren in Gräfenhainichen auch zu sehen.
Klitzsch