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Umzug in Wohnungen Umzug in Wohnungen: Stedtener Asylunterkunft reduziert Plätze

Von Daniela Kainz 03.08.2017, 10:00
Die Flüchtlingsunterkunft in Stedten
Die Flüchtlingsunterkunft in Stedten Archiv/Winterfeld

Stedten/Hettstedt - Zu Ende gehen die Zeiten, in denen Asylbewerber vor allem in großen Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis Mansfeld-Südharz lebten. Laut Sprecherin Michaela Heilek besteht im Moment kein Bedarf an größeren Flüchtlingsheimen. Asylbewerber würden jetzt größtenteils „in Wohnungen untergebracht“.

Stedtener Asylunterkunft wird nicht geschlossen - Leiter dementiert Gerüchte

Die Entwicklung weg von Gemeinschaftsunterkünften zu Wohnungen bestätigt auch die GbR Komplexbetreuung. Die Gesellschaft betreibt ein Flüchtlingsheim in Stedten. Leiter Bernd Wonneberger erklärte aber, dass das nicht von heute auf morgen passieren werde. Er trat damit Gerüchten entgegen, wonach das Asylbewerberheim in Stedten geschlossen werden soll. Die Information auf Facebook sei eine Falschmeldung, die immer mal wieder im Netz kursiere.

„Wir haben für das Gebäude einen Mietvertrag bis Dezember 2018. Der wird auch eingehalten“, sagte er auf Anfrage der MZ. Lediglich die obere Etage des Hauses werde schrittweise nicht mehr benötigt. Das hängt ihm zufolge mit dem bundesweiten Trend zusammen, Asylbewerber künftig nicht mehr in großen Gemeinschaftsunterkünften, sondern nach und nach in Wohnungen unterzubringen. Im Fall von Stedten sollen das Wohnungen in Hettstedt sein. „Wir haben auch eine hohe Fluktuation“, sagte er.

In der Einrichtung in Stedten leben derzeit 80 Asylbewerber verschiedener Nationalitäten. Sie kommen aus Afghanistan, Iran, Irak, Syrien sowie mehreren afrikanischen Ländern. Sechs Familien sind in der Unterkunft zu Hause. 14 Mädchen und Jungen besuchen im Seegebiet die Grundschule, die Sekundarschule beziehungsweise den Hort. Drei Kinder werden in einer Kindertagesstätte betreut.

Asylbewerber sollten von Mitarbeitern des Asylbewerberheimes weiter betreut werden

Nach dem Umzug in Wohnungen hält es Wonneberger trotzdem für wichtig, dass die Asylbewerber wenigstens für ein Jahr lang weiter von den Mitarbeitern des Asylbewerberheimes betreut werden. „Sie benötigen Hilfe, beispielsweise wenn Post von den Ämtern kommt. Sie wären allein überfordert. Da helfen wir.“ Die Flüchtlingsfamilien in Stedten leben bereits in Wohnungen. Für sie waren in der Asylbewerberunterkunft schon vor längerer Zeit gesonderte Wohnbereiche eingerichtet worden. Aus Wonnebergers Erfahrung zieht es längst nicht mehr alle von ihnen in große Städte.

Andere Flüchtlingsunterkünfte in Mansfeld-Südharz, wie das ehemalige Kreiskrankenhaus an der Tennstedt in Sangerhausen, werden dagegen bereits jetzt leer gezogen und geschlossen. Ende März wurde die Unterkunft im Kloster Helfta aufgegeben. Die Flüchtlingsunterkünfte in der Schlossstraße in Hettstedt und in der Kasseler Straße 51 in Eisleben werden weitergeführt. Beibehalten werden soll auch die Unterkunft beim Kreissportbund in Eisleben. (mz)