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Streit um das Jugendhotel

Von Ronald Dähnert 10.05.2006, 16:15

Eisleben/MZ. - Nach den Worten der Eisleber Kämmerin Eveline Stettler hat sich eine fünfstellige Schuldensumme bei der Stadt angehäuft. Mit anderen Worten: der Verein hat erhebliche Mietschulden. Schon lange habe es Verhandlungen zwischen Verein und Stadt gegeben, ohne dass die Partner sich hätten einigen können. Jetzt liege ein Vergleichsvorschlag vor, über den der Eisleber Hauptausschuss am 6. Juni in nichtöffentlicher Sitzung zu beschließen hat.

Für Klaus Herling, Vereinsvorsitzender des Kinderferiendienstes, der das Kinder- und Jugenddorf am Vatteröder Teich sowie das Kinderferienparadies "Zur Lust" in Grillenberg (Sangerhausen) betreibt, ist mit der Räumung des Jugendhotels das Kapitel abgeschlossen. Herling gegenüber der MZ: "Die Stadtverwaltung hat unserem Projekt immer Steine in den Weg gelegt". So berichtet Herling davon, anfangs einen Mietvertrag mit der Stadt abgeschlossen zu haben, der später durch einen Mietvertrag mit der Wohnungsbaugesellschaft abgelöst worden sei, allerdings zu "schlechteren Bedingungen", so der Vereinsvorsitzende.

Aber auch bei anderen Projekten des Vereins habe die Stadt keinerlei Entgegenkommen gezeigt. So wollte der Verein eine Reiterhalle errichten. Nach anfänglichen Zusagen durch die Stadt habe die Verwaltung "in letzter Minute" das Projekt nicht genehmigt.

Der Eisleber Bauamtsleiter Michael Richter kennt die Vorwürfe von Herling, weist sie allerdings zurück. Nach Richters Worten war der Mietvertrag, den der Verein von der Stadt erhalten hatte, lediglich ein Entwurf. Der Vertrag mit der Wohnungsbaugesellschaft, die als Verwalter der städtischen Grundstücke auftritt, sei im übrigen gleich lautend gewesen. Und zum Thema Reiterhalle sagt Richter: Herling habe seine Vorstellungen immer weiter ausgebaut. Am Ende sollte statt einer Reiterhalle ein Reiterhof entstehen. Dem habe die Stadt aus baurechtlichen Gründen nicht zustimmen können.