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Spurensuche an der Halde

Von Katja Müller 17.07.2006, 16:45

Hettstedt/MZ. - Im Rahmen ihrer Projektwoche hatten sich die Jungen und Mädchen auf die Suche nach Fossilien des Kupferschiefers begeben.

"Abdrücke und organische Substanz von Fischen sind hier hauptsächlich zu finden", so der Wolferöder Geotechniker Norbert Hesse, der die Entdeckungsreise als Fachmann begleitet hatte. Mit Hammer und Spachtel bewaffnet, hatten sich die Gymnasiasten in alle Richtungen der Halde verstreut. Festes Schuhwerk war auf dem teils sehr steilen und rutschigen Gesteinshängen unverzichtbar gewesen. "Die Schieferplatten müssen zunächst behutsam angeklopft und dann gespalten werden", erklärt Hesse das praktische Vorgehen der Fossiliensuche.

Was dann zum Vorschein kam, war für die Jugendlichen jedes Mal aufs Neue eine Überraschung gewesen. Juliane Beck hielt schon nach kurzer Zeit einen deutlich erkennbaren Abdruck in ihren Händen und war sichtlich erfreut über ihren Sucherfolg. "Das ist mal was anderes als Schule", so die 17-jährige. Auch ihre Freundin Claudia Winter befand sich ganz in ihrem Element. "Fossilien und Mineralien sammeln ist auch ein privates Hobby von mir und meinem Vater", erzählt die Schülerin.

Obwohl bei gemeinsamer Suche zunächst erfolglos, hatten auch Claudia Flügel, Christin Diesing und Hendrik Ehrenberg ihren Spaß. "Wir werden jetzt einem Tipp nachgehen", verweist Hendrik auf Norbert Hesse, der gerade eine andere Stelle empfohlen hatte und wohl wusste, wovon er sprach.

Seit 20 Jahren beschäftigt sich der Geotechniker ausschließlich mit Fossilien des Kupferschiefers. Die gesammelten Fundstücke wertete er abschließend gemeinsam mit den Schülern aus.

Manch Exemplar stellte sich dabei auch als unecht heraus, doch nach Hesses Aussage, alle Theorie ist grau, nahm zumindest jeder einen bleibenden Eindruck von der praktischen Erfahrung als Fossiliensucher mit zurück auf die Schulbank.

Die Schieferplatten mit wirklichen Überresten, durften die Gymnasiasten ihr eigen nennen. Laut Biologielehrerin Antje Ehnert sollen sie demnächst in einer Ausstellung zusammengetragen werden. Ehnert verwies auf ein großes Interesse am Projekt. Fast 50 Jungen und Mädchen hatten sich für die Exkursion, die ab 10. Klasse aufwärts angeboten wurde, gemeldet. "Das Thema Evolution steht dann im Lehrplan des Biologieunterrichtes", sagt sie.