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Langer Weg ins Pfarramt Laura-Christin Krannich ist das neue Gesicht im evangelischen Pfarrbereich Eisleben

Laura-Christin Krannich hat nach ihrem Theologiestudium mit einer Promotion ihre erste Stelle im evangelischen Pfarrbereich Eisleben angetreten. Doch Theologie war nicht ihre erste Wahl.

Von Jörg Müller Aktualisiert: 16.05.2024, 16:11
Pfarrerin Laura-Christin Krannich an der goldenen Turmkugel in der Eisleber Andreaskirche.
Pfarrerin Laura-Christin Krannich an der goldenen Turmkugel in der Eisleber Andreaskirche. (Foto: Maik Schumann)

Eisleben/MZ. - Sie ist in einer Pfarrerfamilie aufgewachsen und arbeitet jetzt selbst als Pfarrerin. Doch so geradlinig, wie sich das zunächst anhört, ist der Lebensweg von Laura-Christin Krannich nicht verlaufen. „Es hat lange gedauert, bis ich mich in diesem Amt sehen konnte“, sagt die 34-Jährige. Sie habe dazu einfach noch Bildung und Lebenserfahrung benötigt.

Nach ihrem Theologiestudium mit einer Promotion und dem zweieinhalbjährigen Vorbereitungsdienst (Vikariat) hat sie nun ihre erste Pfarrstelle im Evangelischen Kirchengemeindeverband Lutherstadt Eisleben angetreten. Im Rahmen des sogenannten Entsendungsdienstes wird sie hier vorerst drei Jahre lang tätig sein.

Aufgaben werden noch verteilt

Krannich wird vor allem Pfarrerin Iris Hellmich unterstützen. „Ich werde insbesondere für die Gemeindeglieder in Helfta und Volkstedt ansprechbar sein.“ Auch die Kinder- und Jugendarbeit werde zu ihren Aufgaben gehören. „Wir sind noch dabei, die Arbeit zu verteilen“, sagt die junge Frau.

Ihre ersten Eindrücke sind auf jeden Fall positiv. „Ich bin sehr freundlich und wertschätzend empfangen worden.“ Unter anderem sei sie auch schon in die Vorbereitung des Tauffests Anfang Mai eingebunden gewesen. „Das hat viel Spaß gemacht.“

Die Arbeit mit den Kolleginnen und Kollegen habe sie als „sehr partnerschaftlich und gut vernetzt“ erlebt. Sie freue sich darauf, gemeinsam neue Ideen und Wege zu suchen, gerade auch, was die Wirkung der Kirche nach außen betreffe.

Biologiestudium weicht der Theologie

Krannich ist in einem Pfarrhaus in der Nähe von Aachen (Nordrhein-Westfalen) aufgewachsen. Nach dem Abitur begann sie ein Biologiestudium in Heidelberg. „In der Schule hatte ich mich immer für Zellbiologie interessiert“, erzählt sie. „Ich finde das auch bis heute sehr spannend.“

Allerdings habe sie nach einem Jahr festgestellt, dass das Biologiestudium wohl doch nicht das Richtige für sie sei. „Mir hat die geistige Auseinandersetzung gefehlt.“ So wechselte sie zur Theologie, zunächst in Heidelberg, später in Bonn, Leipzig und Halle.

Nach dem sechsjährigen Studium bekam sie an der Martin-Luther-Universität Halle eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin und schrieb dort ihre Doktorarbeit zu einem religionswissenschaftlichen Thema.

Außerdem unterrichtete sie Studenten und arbeitete bei einer Zeitschrift mit. In Halle hat sie auch ihren Ehemann Conrad kennengelernt, der seit einem Jahr als Pfarrer in der Studierenden- und Hochschulseelsorge tätig ist.