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Eisleben Eisleben: Chöre nehmen Abschied vom Mechthildsaal

Von Jörg Müller 02.10.2013, 18:44
Das Hotel mit dem Mechthildsaal schließt Ende November.
Das Hotel mit dem Mechthildsaal schließt Ende November. Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - „Die Nachricht war natürlich ein Schock für uns“, sagt Joachim Brust, „damit hat doch niemand gerechnet.“ Der Eisleber Diplom-Dirigent meint die vor kurzem angekündigte Schließung des Hotels An der Klosterpforte in Helfta zum 30. November dieses Jahres. Das bedeutet, dass auch der Mechthildsaal nicht mehr für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Der Saal, in dem seit 2002 das traditionelle, von Brust initiierte Festkonzert zum Tag der Deutschen Einheit stattfindet.

Mit dem diesjährigen zwölften Konzert müssen die Chöre und Musiker sowie das Publikum also erst einmal Abschied nehmen vom Mechthildsaal. „Wir hoffen aber, dass es irgendwann weitergeht“, sagt der Dirigent. Vor allem auch, weil dort „der beste Flügel weit und breit“ stehe. Das Instrument der Firma Bösendorfer wird am Donnerstag noch einmal erklingen: Der 13-jährige Simon Staub aus Paderborn, ein Schüler des im Mansfelder Land bestens bekannten Pianisten und Hochschullehrers Piotr Oczkowski, wird das Konzert für Klavier und Orchester in D-Dur von Joseph Haydn spielen.

Nach intensiven Proben seien die beteiligten Chöre „top vorbereitet“, sagt der Dirigent. Der Regionalchor Eisleben, der Männerchor Wippra, der Südharzer Kirchenchor, die Singakademie Wernigerode und der Jugendchor Halle werden bekannte, aber auch selten zu hörende Chöre aus Verdi- und Wagner-Opern darbieten. Anlass ist das Jubiläumsjahr der beiden Komponisten, die vor 200 Jahren geboren wurden. Mehr als 90 Sänger werden zu erleben sein; es spielt das Leipziger Symphonieorchester. Eine gleichmäßige Beschallung werde für eine gute Akustik im Saal sorgen, so Brust.

Über alternative Konzertsäle, sollte das Kloster wirklich dauerhaft als Veranstaltungsort wegfallen, hat der Dirigent noch nicht konkret nachgedacht. „Ich hatte immer die Hoffnung, dass die Nicolaikirche vielleicht einmal saniert und multifunktional genutzt werden kann.“ Dies sei derzeit zwar nicht absehbar, „ich habe aber diese Hoffnung noch nicht aufgegeben“, so Brust.