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Angeln bald ohne Prüfung möglich?

Von Frieder Fahnert 27.08.2008, 17:09

Eisleben/MZ. - Tim Schifferli schaut oft mit seinem Rad am Ölgrundteich bei Hettstedt vorbei. Am liebsten sieht er dort den Anglern zu. Sein Blick richtet sich immer wieder auf die Pose. Wenn die sich bewegt, schlägt das Herz des 12-Jährigen höher. Und wenn dann ein kapitaler Fisch aus dem Wasser gezogen wird denkt er sich: "Das will ich auch mal machen."

Das ist derzeit freilich nur möglich, indem er die Prüfung für den Jugendfischereischein ablegt. Ihm und anderen Leuten, die nur gelegentlich einmal Angeln möchten, könnte eine Lockerung der bisherigen Regelung entgegenkommen. Statt Fischereiprüfung eine Angelberechtigung kaufen.

"Es ist schon sinnvoll, beim Angeln auf Friedfische die Regelung zu lockern", sagt Herbert Worschech, der Vorsitzendende des Anglervereins Wippertal, Dachverband für knapp 20 Anglervereine des Altkreises Hettstedt.

Fakt sei, durch den seit einigen Jahren eingeführten Pflichtlehrgang zum Erwerb des Fischereischeines, sei die Zahl der Prüflinge rückläufig, so Worschech. Das habe sicher auch mit den Kosten zu tun. Für die Lehrgangstage, die entweder in Eisleben oder Sangerhausen stattfinden, seien für einige Leute möglicherweise die Aufwendungen für die Fahrten zu hoch. Und: Wer ein paar Mal die Angel auswerfen wolle, dem könne man das sicher gegen ein entsprechendes Entgelt gestatten. Beschränkt auf Friedfische, versteht sich.

Auch Dieter Krüger, Vorsitzender der Angelsportgemeinschaft Eisleben, bei dem ebenfalls knapp 20 Vereine des früheren Kreises Eisleben organisiert sind, kann sich eine Regelung zum Beispiel mit Tageskarten vorstellen. Dass Vereine dadurch geschwächt werden, glaubt er nicht. Er sieht es eher positiv: "Durch das Schnupper-Angeln werden vielleicht Leute animiert, einem Verein beizutreten."