1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Abfälle sind weiter Reizthema

Abfälle sind weiter Reizthema

Von RONALD DÄHNERT 03.03.2009, 17:16

EISLEBEN/MZ. - Auf dem Gelände der Eisleber Krughütte sollen wieder Abfälle gemischt werden. Die Firma H & T aus Himmelpforten in Niedersachsen möchte die Anlagen samt Mischhalle und Freifläche kaufen, um Abfälle zur Weitergabe für unterschiedliche Zwecke aufzubereiten.

Dieter Pflugradt, Umwelt- und Abfallberater der Firma H & T, hat am Montagabend die Pläne der potentiellen Neueigentümer vorgestellt und den Mitgliedern der Bürgerinitiative "Krughütte" Rede und Antwort gestanden.

Laut Pflugradt wolle die niedersächsische Firma keineswegs in die Fußstapfen jener Firmen treten, die auf dem Gelände der Krughütte in den zurückliegenden Jahren unter dem Deckmantel der so genannten Renaturierung in großen Mengen Klärschlämme und andere Abfallmaterialen auf dem Not- beziehungsweise Hauptsturz "entsorgt" haben. Geplant sei vielmehr eine "seriöse Betreibung der Anlage streng nach den gesetzlichen Vorgaben", so Pflugradt. Unterm Strich sollten drei Produkte entstehen: Material, dass für die Verbrennung vorbereitet wird, Material, mit dem verfüllt werden kann, sowie Stoffe, die zur Rekultivierung dienen können.

Skepsis rief bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative die geplante Verwendung von Klärschlämmen hervor. Genau dieses Schlämme waren es, die die Vorgängerfirma Rena in dicken Schichten an der Krughütte aufgetragen hatte. Pflugradt sicherte zu, dass H & T keine Renaturierungen an der Krughütte vornehmen werde.

Außerdem versicherte Pflugradt, dass kein Material außerhalb der schon vorhandenen Halle gemischt werde. Zudem solle mit Hilfe eines Anbaus an die Halle vermieden werden, dass die Lkw im Freien entladen werden müssen. Auch solle das Filtersystem der Mischhalle auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Ebenso versprach der H & T-Berater, dass die täglich an- und abfahrenden Lkw, gerechnet werde mit zehn bis 15 Fahrzeugen, entsprechend ihrer Ladungen abgedeckt seien. Auch die Zufahrten selbst sollten vor Inbetriebnahme der Anlage auf der Krughütte in einen "ordentlichen" Zustand versetzt werden, um die Staubbelastung "so gering wie möglich zu halten", so Pflugradt.

Dennoch überwog am Montagabend bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative die Sorge, "erneut übers Ohr gehauen zu werden", so ein Anwohner. Hans-Jürgen Münch, Mitglied der Bürgerinitiative und Anwohner, brachte es auf den Punkt: "Wir wollen hier auf keinen Fall weitere Schadstoffe".

Einziger Lichtblick aus Sicht der Bürgerinitiative war die Tatsache, dass die Anwohner vom Umweltamt des Kreises über die Vorhaben informiert worden waren. "Diese Art der Zusammenarbeit hätten wir uns früher schon gewünscht", so Dirk Kramer, Sprecher der Bürgerinitiative, zu Steffen Hooper, Leiter des Kreis-Umweltamtes, der bei der Beratung am Montagabend anwesend war.