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Testspiel gegen RB Leipzig Testspiel gegen RB Leipzig: Towart von Dessau 05 war Fußballgott für einen Abend

Von Christian Kattner 15.07.2017, 11:50
Er gab sein Bestes, doch trotz vieler guter Paraden musste 05-Schlussmann Daniel Zschiesche am Freitagabend oft hinter sich greifen.
Er gab sein Bestes, doch trotz vieler guter Paraden musste 05-Schlussmann Daniel Zschiesche am Freitagabend oft hinter sich greifen. Oliver Harloff

Dessau - Das hatte er sich verdient. Das ganze Paul-Greifzu-Stadion klatschte Beifall, als Daniel Zschiesche in der 75. Minute vom Platz ging. Von den Fans von RB Leipzig wurde der Torwart des SV Dessau 05 sogar als Fußballgott besungen.

Torwart Zschiesche hält sein Team im Spiel

Dass es am Freitagabend im Spiel gegen den Vizemeister zum Zeitpunkt der Auswechslung lediglich 0:5 aus Sicht des Fußball-Verbandsligisten stand, war insbesondere das Verdienst von Daniel Zschiesche. Mit zahlreichen Paraden hatte er sein Team im Spiel gehalten.

Vor 7 124 Zuschauern musste sich Dessau 05 am Ende „nur“ mit 0:7 geschlagen geben. Und Daniel Zschiesche wurde dafür von den RB-Fans gefeiert, musste Autogramme geben, für Bilder zur Verfügung stehen. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte er, „das war mein absolutes Highlight.“

Zur Pause liegt Dessau 05 mit 0:4 zurück

Zschiesche gehört schon seit mehreren Jahren zum 05-Team und ist in der neuen Saison nach dem Weggang von Marius Kansy wieder Stammkraft. Zum ersten Mal in der kommenden Saison werden hingegen Sören Barabasch und Daniel Große das Trikot des Verbandsligisten tragen.

„Das ist natürlich etwas Besonderes: Im ersten Spiel gleich so ein Kracher“, sagte Daniel Große, der in der Sommerpause vom Landesklassisten TSV Mosigkau geholt wurde, „es macht natürlich Spaß gegen einen Bundesligisten. Auch wenn man kaum den Ball hat, ist es eine riesige Erfahrung. Mehr geht wahrscheinlich nicht.“

In Ehrfurcht vor dem Deutschen Vizemeister war in den Reihen des SV Dessau 05 am Freitagabend aber niemand. Man sei in so einem Spiel kein Fan, sondern „eher Fußballspieler“, sagte Sören Barabasch. Der war im Sommer vom Verbandsliga-Konkurrenten 1. FC Bitterfeld-Wolfen in den Schillerpark gekommen. „ Es ist natürlich gleich ein cooles Spiel gegen RB im neuen Verein“, so Barabasch, „das hätte man sich nicht besser vorstellen können.“

05-Kicker ärgern sich über jedes Gegentor

Genau wie Daniel Große durfte der 28-Jährige in der ersten Halbzeit ran. Ein 0:4-Rückstand leuchtete beim Pausenpfiff auf der Anzeigetafel. „Hätte mir vor der Pause jemand gesagt, dass es nur 0:4 steht, hätte ich das sofort angenommen“, gab Große zu. „Aber trotzdem ärgert man sich, wenn man sich die ersten beiden Tore quasi selber reinhaut.“

Das 0:1 nach knapp 20 Minuten war ein Eigentor von Stefan Heisig, auch beim zweiten Gegentreffer waren die Gastgeber nicht ganz unbeteiligt. Der Ärger darüber dauerte allerdings nicht so lange wie in einem normalen Spiel. „Vom Spiel an sich, gegen einen Bundesligisten, geht eigentlich nicht mehr viel. Dazu kommt: Wir hatten ja aber auch erst zweimal Training. Wenn wir noch drei, vier Wochen trainieren, kann man viel mehr rausholen“, meinte Daniel Große mit Blick auf die neue Saison.

Zschiesche: „Man kommt in einen Flow“

Daniel Zschiesche wird sich hingegen freuen, wenn er in der kommenden Saison die Leistung des Freitagabends konservieren kann. Die Leistung war so gut, dass selbst die Leipziger Fans Zschiesche am liebsten mitgenommen hätten. Der gefeierte Torwart erklärte seine Leistung recht nüchtern: „Wichtig war, dass ich den ersten Ball mit dem Fuß abwehren konnte.“

Mit jeder weiteren Parade steigere man sich dann in solch ein Spiel hinein. „Man kommt in einen Flow“, so Zschiesche. Und mit diesem sei dann auch so eine Leistung möglich. Dafür wird man dann sogar von den Auswärtsfans gefeiert. Und denkt daran sicher noch eine Weile. Denn auch wenn die Gegner in den kommenden Wochen wieder Arnstedt oder Piesteritz heißen, der Abend gegen RB, der bleibt.

(mz)