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SV Dessau 05 verliert in Magdeburg SV Dessau 05 verliert in Magdeburg: Zeit der faulen Ausreden vorbei

Von Werner Michaelis 04.04.2016, 10:03
Benjamin Girke (hier in einem früheren Spiel) verletzte sich in Magdeburg am Kopf.
Benjamin Girke (hier in einem früheren Spiel) verletzte sich in Magdeburg am Kopf. Bösener

Dessau - Soeben hatte Schiedsrichter Christian Wesemann auf dem Kunstrasenplatz im Magdeburger GutsMuths-Stadion die Verbandsligapartie zwischen dem heimischen MSV Börde gegen den SV Dessau 05 abgepfiffen. Marcus Jeckel begab sich sofort schnurstracks auf das Spielfeld, bedankte sich per Handschlag beim Unparteiischen und seinen Assistenten. Den Ärger über die soeben erlittene 2:3-Niederlage seiner Mannschaft ließ er sich nicht anmerken. „An euch hat es nicht gelegen. Ihr habt einen guten Job gemacht“, verabschiedete sich der 05-Trainer von den Schiedsrichtern.

Nah an einem Punktgewinn war der 1. FC Bitterfeld-Wolfen. Gegen den VfB Imo Merseburg war die Mannschaft von Trainer Olaf Schaller nach einem verwandelten Elfmeter sogar mit 1:0 in Führung gegangen. Auch wenn kurz darauf der Ausgleich fiel, hätte es noch mit einem Punktgewinn klappen können. Doch s kamen drei Minuten vor dem Pausenpfiff, die das Spiel entschieden: In der 43. Minute brachte Christopher Günther die Gäste in Front, nur 120 Sekunden später erhöhte Mario Schaaf auf 3:1.

Die erste Niederlage der Rückrunde musste am Sonntagnachmittag Lok Stendal hinnehmen. Bei Edelweiß Arnstedt verlor das Team mit 1:2.

Auch während der anschließenden kurzen Spielanalyse blieb Jeckel sachlich und wurde dabei sogar ein wenig sarkastisch. „Ostern ist zwar schon eine Woche vorbei, aber die Eier haben wir uns selbst ins Nest gelegt. Wir haben einfach die Gegentreffer viel zu leicht hergeschenkt.“

Diese Niederlage hatte sich die Elf aus dem Schillerpark selbst zuzuschreiben und deswegen wollte 05-Trainer Jeckel auch erst gar keine Ausreden gelten lassen. „Dass die äußeren Begleitumstände nicht unbedingt optimal waren, ist dabei völlig uninteressant“, sagte der Übungsleiter und meinte damit speziell den Kunstrasenplatz, der auch für Rasenhockey genutzt wird.

Führung aus der Hand gegeben

„Darauf mussten sich auch schon andere Teams beweisen“, wollte auch Sascha Broziewski diese Ausrede nicht gelten lassen. „Ich denke, sie haben uns mehr mit ihrer rustikalen Art den Schneid abgekauft“, fügte der 05-Keeper an. Dass die Gastgeber nicht gerade zimperlich zu Werke gingen, bewiesen die Kopfverletzungen von Benjamin Girke (Platzwunde) und Philipp Kupka, dem nach einem Bodycheck vom Gegenspieler und anschließendem Crash mit der Ringwasserleitung das linke Ohr eingerissen wurde. Begonnen hatte das Match optimal für die Bauhausstädter. Nach einem Treffer von Julian Bittner in der 15. Spielminute gingen sie verdient 1:0 in Führung.

Fast schon im Anschluss daran hielt der Schlendrian Einzug. Den Treffer zum 1:1 (22.) von Mario Hosenthien hätte man besser verteidigen müssen. Allerdings das 2:1 in der 38. Minute, erzielt von David Berlin, haben die 05er einfach so hergeschenkt. Ein kapitaler Fehlpass nach eigenem Eckball entwickelte sich zum Bumerang. „Da hat der Gegner blitzschnell reagiert und das Umschalten bei uns nicht funktioniert“, grummelte Broziewski.

"Billiger Siegtreffer" für Magdeburg

In der zweiten Halbzeit drängten die Gäste vehement auf den Ausgleich. Diesen erzielte der eingewechselte Sascha Zacke dann in der 77. Minute. Die Freude über das hochverdiente 2:2 währte allerdings nicht einmal 60 Sekunden. Fast im Gegenzug netzte Thomas Hagedorn zum 3:2 ein. „So etwas darf einer routinierten Mannschaft einfach nicht passieren“, ärgerte sich Peer Rosemeier über den billigen Siegtreffer der Börde-Kicker und der Co-Trainer hatte einen Hinweis parat: „Es muss nicht immer schön aussehen. Es kann auch mal rustikal sein.“ (mz)