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Ermittlungserfolg in Dessau Polizei gelingt Schlag gegen Schockanrufer - Drei Verdächtige in U-Haft, tausende Euro sichergestellt

In Dessau-Roßlau gibt es die Ermittlungsgruppe „Aprum“, die sich um Schockanrufe kümmert. Nun wurde ein weiterer Erfolg gemeldet. In Handschellen klickten in Niedersachsen.

Von Oliver Müller-Lorey Aktualisiert: 10.10.2025, 15:38
Die  Ermittlungsgruppe „Aprum“ war wieder erfolgreich.
Die Ermittlungsgruppe „Aprum“ war wieder erfolgreich. Foto: Thomas Ruttke

Dessau-rosslau/MZ. - Der in der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau angesiedelten Ermittlungsgruppe „Aprum“, die sich der Verfolgung von Enkeltrick-Betrügern zum Ziel gemacht hat, ist ein wichtiger Erfolg gelungen. Wie die Polizei in einer gemeinsamen Erklärung mit der Dessauer Staatsanwaltschaft mitteilte, wurden eine 27-jährige Frau, ein 22 Jahre alter Mann und ein 27-jähriger Mann verhaftet. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft.

Mutmaßlich Betrüger sollen für mindestens 13 Schockanrufe verantwortlich sein

Die mutmaßlichen Betrüger sollen für mindestens 13 Taten des sogenannten Schockanrufs verantwortlich sein. Sechs Anrufe glückten, bei sieben blieb es beim Versuch. Zwei der vollendeten Taten ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau: Ein Schockanruf ging am 2. Juli dieses Jahres in Dessau-Roßlau ein sowie ein weiterer Schockanruf am 18. Juli dieses Jahres in Wittenberg.

Beim Dessauer Fall behauptete ein Mann gegenüber einer angerufenen 89-jährigen Frau, dass ihre Tochter festgenommen worden sei, weil diese Geld unterschlagen habe. Im Gespräch entlockten die Betrüger der Seniorin die Information, dass sie Bargeld zu Hause hat. Unter einem Vorwand, die Seriennummer überprüfen zu müssen, ließ sich einer der Täter 7.000 Euro aushändigen und verschwand.

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Auch beim Fall in Wittenberg übergab ein Ehepaar eine fünfstellige Summe an einen ihnen Unbekannten, der sich als Polizist ausgab. Zuvor war mit rund zehn Anrufen massiv Druck auf die Opfer ausgeübt worden.

Beide Fälle landeten, wie auch andere, bei der Ermittlungsgruppe „Aprum“, deren Name sich vom lateinischen Wort für „Keiler“ ableitet. Als Keiler werden in der gut strukturierten Hierarchie der Betrüger diejenigen Täter bezeichnet, die bei den Opfern anrufen.

Handschellen klickten in dieser Woche im niedersächsischen Nordheim

Wie die Ermittler den Dreien auf die Spur kamen, erläutert die Polizei in der Mitteilung nicht. Es heißt nur, man habe „intensive Ermittlungen“ geführt. Am 7. Oktober jedenfalls, klickten dann im niedersächischen Nordheim die Handschellen. Bei einer richterlich angeordneten Durchsuchung in der Wohnung des 27-jährigen Mannes wurden unter anderem mehrere Handys, Bargeld, hochwertige Uhren und mehrere Handtaschen gefunden und sichergestellt. Die Dessauer Polizei geht davon aus, dass durch die Schockanrufe der Bande ein Schaden von mindestens 73.000 Euro entstand.